Einfach vergesslich oder Alzheimerdemenz?

Vergesslichkeit kann in verschiedenen Phasen des Lebens und bei Depressionen oder Angst vorkommen, aber auch auf eine beginnende Alzheimerdemenz hinweisen. Eine Unterscheidungsmöglichkeit ist einfach, finden Forscher heraus.


Wer weiß, dass er vergesslich ist, entwickelt eher keine Demenz

Vergesslichkeit gilt als Frühsymptom der Alzheimerdemenz. Aber nicht jeder, der vergesslicher wird, entwickelt auch eine Demenz. Nicht nur klinisch scheint ein einfaches Unterscheidungsmerkmal nützlich zu sein, auch für Betroffene oder deren Angehörige ist es hilfreich: Bei einer beginnenden Demenz sind sich Betroffene ihrer Vergesslichkeit nicht bewusst. Zu diesem Schluss kommen kanadische Wissenschaftler im "Journal of Clinical Psychiatry". Demnach entwickeln Menschen, die ihre eigene Vergesslichkeit selbst bemerken, eher keine Demenz.

Wer über Vergesslichkeit klagt und Angehörige hat, die das weniger besorgt, müssen in der Regel nicht befürchten, dement zu werden, so die Forscher. Das Bewusstsein über die Vergesslichkeit, also ein Krankheitsbewusstsein, lässt sich auch über Fragebögen ermitteln.


PET-Untersuchungen geben Aufschluss

In einer Studie zur Überprüfung des Krankheitsbewusstseins hatten die Forscher vom Centre for Addiction and Mental Health über 1.000 Menschen zwischen 55 und 90 Jahren untersucht. In der Studie waren über 190 Alzheimerpatienten eingeschlossen, fast 500 Menschen wiesen leichte kognitive Einschränkungen auf, die in eine Demenz münden können und mehr als 370 Studienteilnehmer waren gesund. Die Forscher nahmen bei den Studienteilnehmern bildgebende Untersuchungen des Gehirns durch, um zu untersuchen, welche Hirnareale bei einem gestörten Bewusstsein über die Vergesslichkeit betroffen sind und ob es in diesen Bereichen zu Stoffwechselveränderungen kommt. Dafür nutzten sie die Positronen-Emissions-Tomographie (PET):

Patienten mit fehlendem Krankheitsbewusstsein wiesen in bestimmten Hirnarealen eine Zuckeraufnahmestörung auf. Das Krankheitsbewusstsein könnte ein wichtiger Hinweis darauf sein, wie wahrscheinlich sich bei einer Vergesslichkeit eine Demenz entwickelt, so die Wissenschaftler. 

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