App erkennt bipolare Störung

Menschen, die unter einer bipolaren Störung leiden, durchleben abwechselnd Phasen von Antriebslosigkeit und überschäumender Euphorie. Eine neue App kann bei der Diagnose helfen.


Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt

Eine bipolare Störung zeichnet sich dadurch aus, dass Betroffene mal schwer depressiv sind und sogar Selbstmordgedanken hegen und dann wieder manische Zeiten durchleben, in denen sie über das normale Maß hinaus aktiv sind und auch Anzeichen von Größenwahn zeigen. Die einzelenen Phasen halten entweder mindestens zwei Wochen an und wechseln sich ab oder vermischen sich ineinander.

Eine neue App, die Entwickler für das System iOS von Apple programmiert haben, erkennt über die Tastatur Symtome von Depression und Manie und lässt so Rückschlüsse auf den Geisteszustand des Anwenders zu. Den Inhalt der Nachrichten erfasst die App dabei nicht.


Tippstärke, Tippfehler und -geschwindigkeit als Indikatoren

Menschen mit bipolarer Störung kommunizieren anders als psychisch Gesunde. In depressiven Phasen sind sie häufig wortkarg und wenig an sozialen Interaktionen interessiert, was sich auch beim Tippen von Texten zeigt. Die App BiAffect erkennt diese mühsam verfassten, kurzen Nachrichten und kann sie der Depression zuordnen. Ebenso identifiziert sie sehr schnell getippte Texte, in denen der Anwender oft Fehler korrigieren und deshalb die Löschtaste betätigen musste. Fehler beim Sprechen oder Schreiben treten nämlich häufig in manischen Phasen auf, in denen Betroffene ein hohes Bedürfnis nach Kommunikation haben und ihre Worte sich beinahe überschlagen.


Bisher testeten die Entwickler ihre App an 30 manisch-depressiven Personen. Die App zeigte sich hierbei durchwegs zuverlässig und konnte die Phasen, in denen sich die Probanden während der Anwendung befanden, klar voneinander unterscheiden. Apps wie BiAffect können so dabei helfen, frühe Anzeichen bei der Entwicklung pyschischer Störungen ihrer Nutzer zu erkennen. Das könnte dabei helfen, dass Betroffene früher Hilfe suchen und sich die Gefahr von Selbstmordversuchen minimiert.

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