Stress macht dick

Psychischer Stress hängt mit der Entwicklung von Übergewicht bei Frauen zusammen, so eine aktuelle Studie. Damit belegt sie einen Zusammenhang, den die meisten wahrscheinlich schon lange vermuten. Traumata und negative Lebenserfahrungen leisten einer Gewichtszunahme Vorschub.


Traumatische Lebensereignisse könnten Essverhalten beeinflussen

Frauen mit traumatischen Erfahrungen oder negativen Lebensereignissen in den vergangenen fünf Jahren entwickeln eher Übergewicht als Frauen, die weniger einschneidende Erfahrungen machen mussten. Das zeigt eine Studie von US-Forschern der University of California, deren Ergebnisse sie anlässlich der "American Heart Association's Scientific Sessions 2017" in Anaheim, Kalifornien, vorstellten.

Bereits frühere Studien haben ergeben, dass psychologischer Stress die Gewichtsentwicklung negativ beeinflusst. Stress als Faktor für die Entstehung von Übergewicht und Fettleibigkeit könnte angesichts der globalen Zunahme von Übergewicht eine bedeutende Rolle zukommen, die beeinflussbar ist. Bislang ist aber wenig bekannt über die Art des psychologischen Stresses, der sowohl das Essverhalten beeinflusst als auch auf hormoneller Ebene wirkt.


Traumata erhöhen Risiko für Fettleibigkeit

In der aktuellen Studie analysierten die Wissenschaftler die Daten von fast 22.000 Frauen in mittleren Jahren, die 2012 bis 2013 an der "Women's Health Study" teilgenommen hatten. Die Frauen hatten Angaben zu Traumata und psychologischen Stressereignissen wie den Tod eines Kindes, körperliche Angriffe oder lebensbedrohliche Erkrankungen gemacht. Auch Arbeitslosigkeit oder andere Stressfaktoren wurden berücksichtigt.

Die Forscher fanden einen Zusammenhang zwischen dem Erleben von Traumata oder Stressereignissen und dem Körpergewicht. Frauen, die wenigstens einmalig einem negativen Lebensereignis ausgesetzt waren, entwickelten zu elf Prozent wahrscheinlicher eine Fettleibigkeit. Diese ist per definitionem ein Body Mass Index (BMI) von 30 oder mehr. 23 Prozent der untersuchten Frauen wiesen diesen hohen BMI auf. Frauen, die in den vergangenen fünf Jahren mindestens vier negative Lebensereignisse aufwiesen, entwickelten zu 36 Prozent wahrscheinlicher eine Fettleibigkeit. Je mehr belastende Lebensereignisse eine Frau in ihrer jüngsten Biographie aufwies, desto wahrscheinlicher war die Entwicklung von Fettleibigkeit.

Die Forscher fordern, Traumata und psychologischen Stress bei der Behandlung von Übergewicht zu berücksichtigen und zu behandeln.

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