Kinder: Bildschirmzeit beeinflusst Diabetesrisiko

Eine tägliche Zeit von drei oder mehr Stunden vor dem Computer steht bei Kindern mit Risikofaktoren für Diabetes in späteren Lebensjahren in Zusammenhang. Das ergab eine aktuelle Studie. Auch frühere Untersuchungen wiesen bereits in diese Richtung.


Ist die Bildschirmzeit ein Stoffwechselrisiko?

Sitzen Kinder zu viel vor dem Bildschirm, droht Übergewicht und damit zusammenhängend eine Insulinresistenz. Bei der Insulinresistenz reagieren Körperzellen nicht mehr so empfindlich auf das Hormon Insulin, das für die Aufnahme von Zucker aus der Blutbahn nötig ist. Eine Insulinresistenz gilt als Hinweis auf ein erhöhtes Diabetesrisiko. 

Studien an Erwachsenen zeigen, dass zwischen der am Computer beziehungsweise bewegungslos verbrachten Zeit und dem Risiko für Übergewicht und Diabetes ein Zusammenhang besteht.

Ob sich das bei Kindern genauso verhält, wollten britische Forscher an 4.500 neun- bis zehnjährigen Kindern aus verschiedenen britischen Städten feststellen. Sie untersuchten bei ihnen Risikofaktoren für Stoffwechselkrankheiten und Herzkreislaufkrankheiten wie Blutfette, Insulinresistenz, Nüchternblutzucker, Entzündungswerte, Blutdruck und Körperfettanteil. Sie erfassten daneben die täglich am Bildschirm verbrachte Zeit, also die Zeit an Computer, Spielekonsolen oder auch vor dem Fernseher. 


Mehr Risikofaktoren ab drei Stunden täglich vor dem Bildschirm 


Nur vier Prozent der Kinder gaben an, Bildschirmzeit spiele in ihrem Tagesverlauf eigentlich keine Rolle. Über ein Drittel der Kinder investierte eine Stunde oder weniger Zeit pro Tag. 28 Prozent verbrachten ein bis zwei Stunden, 13 Prozent bis zu drei Stunden und 18 Prozent mehr als drei Stunden am Tag vor Bildschirmen. Jungen waren länger an Bildschirmen beschäftigt als Mädchen.

Es zeigte sich, dass Kinder, die mehr als drei Stunden vor Bildschirmen verbrachten, allgemein höhere Stoffwechsel- und Herzkreislaufrisikofaktoren aufwiesen als Kinder, die nicht so lang vor dem Bildschirm saßen. Die Forscher vermuten, dass sich die Situation seit Beendigung der Studie nochmals verschärft hat. Denn mittlerweile sind noch mehr elektronische Geräte mit Bildschirmen verfügbar wie beispielsweise Tablets und Smartphones. 

Um das Risiko für Diabetes zu senken, sollte die Bildschirmzeit für Kinder begrenzt werden, so die Wissenschaftler. Sie veröffentlichten ihre Studie in den "Archives of Disease in Childhood". 

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