Tai Chi hilft nach Herzinfarkt

Manche Patienten scheuen nach einem Herzinfarkt die Rehabilitation mit anstrengender Bewegung und Sport. Ihnen könnte das Ausüben von Tai Chi zugutekommen, finden Forscher heraus. 


Tai Chi nach Herzinfarkt als Alternative zu Herzsport

Wer an konventionellen Maßnahmen der Bewegungsrehabilitation nach einem Herzinfarkt nicht teilnehmen möchte oder kann, könnte von den langsamen und sanften Bewegungen des Tai Chi profitieren, lässt eine vorläufige Studie vermuten. Für manche Patienten könnte Tai Chi auch der Einstieg für weitere sportliche Aktivität sein. 

In den USA erleiden jährlich 735.000 Menschen einen Herzinfarkt, einige Menschen zum wiederholten Mal. Der Herzinfarkt ist für einen von vier Todesfällen verantwortlich zu machen. Der Vorbeugung von folgenden Herzinfarkten kommt deshalb eine große Bedeutung zu. Neben einer medikamentösen Behandlung spielen dabei Veränderungen des Lebensstils eine große Rolle. Dazu gehört auch das Treiben von Sport, etwa in Herzssportgruppen.

Wissenschaftler der Brown University in Providence, Rhode Island, geben an, dass 60 Prozent der Infarktpatienten eine konventionelle Rehabilitation ablehnen, obwohl diese sehr wichtig ist. Patienten nach einem Herzinfarkt andere Bewegungsmöglichkeiten anzubieten, wäre deshalb von Bedeutung, so die US-Forscher.  Sie untersuchten deshalb, ob Tai Chi eine Alternative sein könnte, die gut angenommen wird. Vorteil der chinesischen Kampfkunst sind der mögliche einfache und langsame Beginn mit einer folgenden Steigerung der Belastung.


Tai Chi motiviert zu mehr körperlicher Aktivität

Neben der moderaten körperlichen Belastung liegt die Betonung bei Tai Chi auf Atmung und Entspannung. Auch das könnte Patienten nach einem Herzinfarkt helfen, vermuteten die Forscher.

Sie untersuchten zwei verschieden lange Tai-Chi-Kurse über zwölf und 24 Wochen bei Patienten nach einem Herzinfarkt oder einem operativen Eingriff zur Wiedereröffnung verschlossener Herzkranzgefäße. Alle Patienten wiesen hohe Herzkreislaufrisikofaktoren auf. Die Tai-Chi-Programme wurden an bereits bestehende Programme für Lungenkranke und Herzschwächepatienten angepasst.

Es zeigte sich, dass besonders das intensivere und längere Tai-Chi-Programm positiv wirkte. Zwar beeinflusste das Programm die Fitness der Patienten nicht maßgeblich, jedoch motivierte Tai Chi die Teilnehmer nach drei bis sechs Monaten zu einer steigenden körperlichen Aktivität, heißt es im "Journal of the American Heart Association". Die Forscher gehen davon, dass Tai Chi vielen Patienten nach einem Herzinfarkt helfen könnte, körperlich aktiver zu werden. 

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