Hodenkrebs: Risikoerkennung rückt näher

In naher Zukunft könnte ein Gentest helfen, gesunde Männer zu identifizieren, die ein erhöhtes Hodenkrebsrisiko aufweisen. Meist erkranken junge Männer an Hodenkrebs. Bislang lässt sich die Krebserkennung erst feststellen, wenn sie bereits ausgebrochen ist. Eine frühe Erkennung des erhöhten Erkrankungsrisikos könnte zu vorsorglichen Untersuchungen führen.


Erbmaterial als Risiko für Hodenkrebs

Britische Forscher entdeckten mehrere genetische Marker, die mit der Entwicklung von Hodenkrebs in Zusammenhang stehen. Damit hat sich die Anzahl der Hinweise auf das Krebsrisiko anhand des Erbmaterials verdoppelt, so die Wissenschaftler. Die Wahrscheinlichkeit der zuverlässigen Vorhersage des Krebsrisikos steigt damit an.

Hodenkrebs kommt nicht häufig vor und entwickelt sich meist aus spermienproduzierenden Zellen beziehungsweise den Keimzellen. Hodenkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern im Alter zwischen 15 und 34 Jahren. Die Krebserkrankung ist in der Regel gut behandelbar. Studien ergaben, dass die Hälfte des Erkrankungsrisikos im Erbe liegt.


44 Marker in der Erbsubstanz erhöhen Hodenkrebsrisiko

Das Erbrisiko ist aber nicht aufgrund defekter Gene erhöht, sondern weil kleinste Bestandteile der Erbsubstanz verändert sind. In der aktuellen Studie hatten britische Wissenschaftler die Erbsubstanz von mehr als 7.300 Männern mit Hodenkrebs mit den Daten von mehr als 23.000 gesunden Männern verglichen. Die Daten der Männer stammten aus drei verschiedenen Studien. Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal "Nature Genetics" veröffentlicht.

Die Wissenschaftler identifizierten 19 neue Bereiche in der Erbsubstanz, die das Risiko für Hodenkrebs erhöhen. Damit hat sich die Anzahl der erkannten, das Krebsrisiko erhöhenden, Genveränderungen auf insgesamt 44 genetische Marker erhöht. 

Es zeigte sich, dass die Testung auf alle 44 Marker der Erbsubstanz geeignet war, gesunde Männer herauszufiltern, die ein erhöhtes Hodenkrebsrisiko aufweisen. Diese Männer könnte man zukünftig medizinisch überwachen oder möglichweise sogar vorsorglich behandeln. 

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