Herzschwäche: Schadet Kaffee?

Dürfen Patienten mit Herzerkrankungen Kaffee trinken, ohne das sich das auf den Herzrhythmus auswirkt? Die meisten Ärzte raten, den Konsum zu beschränken. Forscher fanden nun heraus, dass Koffein keinerlei Auswirkungen auf den Herzrhythmus von Patienten mit Herzschwäche hat.


Studie: Wie reagieren Herzschwächepatienten auf viel Koffein?

Auch große Mengen an Koffein führen bei Herzschwäche zu keinen Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien), so das Ergebnis einer kleinen Studie brasilianischer Kardiologen in "JAMA Internal Medicine". Arrhythmien bezeichnen eine Störung der Schlagrate des Herzens, wobei das Herz zu schnell, aber auch zu langsam schlagen kann. Das ist in der Regel nicht gefährlich. Bei Patienten mit Herzschwäche könnte es durch Rhythmusstörungen zu einer verminderten Pumpfunktion des Herzens kommen, sodass eine ausreichende Blutversorgung des Körpers nicht gesichert ist. Werden lebenswichtige Organe wie das Gehirn und das Herz selbst aber nicht mit genug Blut versorgt, ist das lebensgefährlich.


Luis Rhode von der Federal University of Rio Grande do Sul aus Porto Alegre fand an 51 Patienten mit Herzschwäche des linken Herzens nun heraus, dass auch ein höherer Kaffeekonsum Patienten mit Herzschwäche nicht schadet. Von den Studienteilnehmern hatten 25 Koffein in Form eines Pulvers erhalten, das entkoffeiniertem Kaffee beigemischt wurde. 26 Patienten erhielten stattdessen ein Plazebo, das aus Laktosepulver bestand, in den entkoffeinierten Kaffee.
 
Die Versuchsteilnehmer führten sich innerhalb von fünf Stunden in jeweils einstündigen Abständen insgesamt 500 Milligramm Koffein zu. Das entspricht etwa vier bis fünf Tassen eines koffeinierten Kaffees.


Keine Herzrhythmusstörung mit Koffein auslösbar

Zwischen Koffeinmenge und Auftreten einer Herzrhythmusstörung ließ sich keinen Zusammenhang herstellen. Auch unter Belastung kam es bei Studienteilnehmern mit hoher Koffeinaufnahme zu keinen Arrhythmien.

Einschränkend bemerken die Wissenschaftler, dass etwa die Hälfte der Patienten regelmäßig Kaffee trank, was die Ergebnisse verfälschen könnte. Dies halten sie aber für wenig wahrscheinlich. Dennoch können sie Menschen mit Herzschwäche nicht garantieren, dass langfristig große Mengen an Koffein nicht doch zu Herzrhythmusstörungen führen könnten. Die Studie erschien in "JAMA Internal Medicine".

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