Fruchtbarkeitstherapie birgt Herzrisiko

Ist eine Fruchtbarkeitsbehandlung von Frauen erfolglos, bleiben sie nicht nur kinderlos, auch ihr Risiko für Herzkreislauferkrankungen ist möglicherweise gesteigert, so aktuelle Studienergebnisse.


Fertilitätsbehandlung: Stresstest für Herz und Kreislauf?

Frauen, die im Rahmen einer Fruchtbarkeitsbehandlung Gonadotropin erhielten und nicht schwanger wurden, trugen einer kanadischen Studie zufolge ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle. Bei erfolgreicher Schwangerschaft war das dagegen nicht der Fall. Bei dieser Art der Fruchtbarkeitsbehandlung werden die Eierstöcke hormonell direkt stimuliert, sodass ein Ei heranreift. Dieses kann dann künstlich befruchtet werden.

Studien ergaben bereits Hinweise darauf, dass eine Fruchtbarkeitsbehandlung das kurzzeitige Risiko von Herzkreislauferkrankungen erhöhen könnte. Doch nur wenige Untersuchungen widmeten sich bislang der Frage, ob eine Fertilitätstherapie auch langfristig gesundheitlich schädliche Folgen haben kann.

"Versagt die Fruchtbarkeitsbehandlung, kann dies ein früher Hinweis auf ein erhöhtes Herzkreislaufrisiko sein", so die Forscher des Women's College Hospital. Die Fruchtbarkeitsbehandlung sei als eine Art Stresstest für Herz und Stoffwechsel zu verstehen. Daneben könnte eine Fruchtbarkeitsbehandlung, bei der Hormone zum Einsatz kommen, unerwünschte Herz- und Kreislaufwirkungen haben, etwa könnten sich im Hintergrund Thrombosen abspielen oder andere Gefäßprobleme.


Frauen sollten Risiko nicht überschätzen

Die Langzeitgesundheit von Frauen nach einer Fertilitätsbehandlung hatten die Wissenschaftler anhand der Daten von mehr als 28.000 Frauen im Alter von 35 Jahren untersucht. Alle hatten eine Gonadotropin-basierte Fruchtbarkeitsbehandlung in Ontario hinter sich und waren im Anschluss zwischen vier und 22 Jahre beobachtet worden. Die Frauen hatten durchschnittlich drei Fertilitätsbehandlungen hinter sich.

In den durchschnittlich acht Beobachtungsjahren danach wiesen Frauen, deren Behandlung nicht erfolgreich verlaufen war, gegenüber jenen, die ein Kind bekamen, ein um 19 Prozent erhöhtes Herzkreislaufrisiko aus. Dies machte sich vor allem durch eine Herzinsuffizienz und Schlaganfälle bemerkbar.

Die Forscher beruhigen aber: Das absolute Risiko auch bei nicht erfolgreicher Fruchtbarkeitsbehandlung sei moderat. Wichtig sei für Frauen aber zu wissen, dass sie mit zunehmendem Alter mit ihrer Gesundheit bewusst umgehen sollten und ihren Arzt eventuell frühzeitig auf die Behandlung als möglichen Risikofaktor aufmerksam machen. 

Quellenangabe für Zitate

Inhalte dieser Webseite dürfen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke ohne Rückfragen auszugsweise zitiert werden. Bedingung dafür ist die Einrichtung des folgenden Links als Quelle des Zitates: https://www.qimeda.de/news/gesundheit/fruchtbarkeitstherapie-birgt-herzrisiko-5832

Das Informationsangebot von Qimeda dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt. Die Inhalte von Qimeda dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikationen verwendet werden.