Haut gibt Hinweis auf Parkinson

Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die selten im Frühstadium diagnostiziert wird, da Symptome oft noch unauffällig sind. Eine Hauptbiopsie könnte zukünftig früher Klarheit bringen.


Erste Symptome geben Hinweis auf Krankheit

Absolute Gewissheit über die Diagnose der Parkinsonkrankheit ist erst nach dem Tod von Patienten möglich. Erst dann sind nämlich pathologische Proteinablagerungen im Gehirn nachweisbar. Alpha-Synuclein findet sich bei Parkinsonpatienten in bestimmten Nervenzellen bestimmter Hirnareale und sichert die Diagnose, heißt es in einer Meldung der Uni Würzburg.

Vorher auftretende Symptome lassen Mediziner lediglich auf die Krankheit schließen: Verlangsamtes Gehen, eingeschränkte Bewegungen, Muskelsteifheit, Zittern im Ruhezustand und Gleichgewichtsprobleme sind typisch und führen zur Diagnose. Sind diese Symptome aufgetreten, ist die Krankheit allerdings bereits fortgeschritten.

Forscher der Uni Würzburg haben einen Weg gefunden, die Krankheit bei manchen Patienten zu diagnostizieren, bevor sie Symptome zeigen. Sie konnten bei 50 Prozent der Patienten in kleinen Nervenfasern der Haut Alpha-Synuclein nachweisen. Dies weckt die Hoffnung, die Krankheit in Zukunft anhand einer Hautbiopsie zuverlässig auch früher feststellen zu können. Zudem lässt sich dem bislang nicht hinreichend bekannten Krankheitsmechanismus nun vielleicht auf den Grund gehen.


Protein in der Haut ist bei der Hälfte der Patienten nachweisbar

In ihrer Studie hatten die Wissenschaftler Hautbiopsien von 31 Morbus-Parkinson-Patienten mit 35 Hautproben gesunder Menschen verglichen. Bei 16 Parkinsonpatienten ließ sich das Protein nachweisen, jedoch bei keiner Person der gesunden Vergleichsgruppe. Dabei ließ sich der Eiweißstoff bei Betroffenen im fortgeschrittenen wie im frühen Krankheitsstadium nachweisen. 

Am häufigsten konnten Forscher das Protein in der Rückenhaut nachweisen. Überdies wiesen Parkinsonerkrankte weniger Nervenfasern in der Haut auf als Gesunde. Die Forscher vermuten, dass die Hautveränderungen die Veränderungen im Gehirn widerspiegeln. In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler untersuchen, wie sich der Eiweißstoff auf das Überleben von Nervenfasern auswirkt. Ihre Studie veröffentlichten sie in "Acta Neuropathologica".

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