HIV: Spritze statt Tabletten

Möglicherweise könnten sich Patienten mit HIV-Infektion zukünftig auch für eine monatliche Behandlung per Spritze entscheiden anstatt täglich Medikamente einzunehmen. In einer Studie erwies sich die Spritze in den Muskel als wirksam, heißt es im "Deutschen Ärzteblatt".


HIV-Behandlung mit vierwöchentlicher Spritze

Die Wirkstoffe, die gegen HIV wirksam sind, müssen derzeit täglich eingenommen werden, um die Kranheitserreger in Schach zu halten. Viele HIV-Infizierte müssen deshalb meist täglich mehrere Medikamente einnehmen. Jede Einnahmepause ist gefährlich, denn sie führt zu einer Virenvermehrung.

Eine Verabreichung mit Depotwirkung wäre deshalb sicher für viele Betroffene eine Erleichterung. Jetzt wurde eine geeignete Formulierung entwickelt, die eine vierwöchentliche Behandlung erlaubt. Möglicherweise könnte auch eine Medikamentenverabreichung alle zwei Monate ausreichen. Aus Sicherheitsgründen fokussieren Forscher aber eine monatliche Verabreichung der Medikamente.


Lokalreaktionen als mögliche Nebenwirkung

Die Wirkstoffe, die in den Muskel injiziert wurden, erwiesen sich in einer Studie mit über 300 HIV-Patienten als wirksam. Eine größere Untersuchung und eine Prüfung auf die Verträglichkeit soll sich jetzt anschließen, bevor das Medikament auf den Markt kommt. Ergebnisse werden nicht vor 2021 erwartet. 

Die bisherigen Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich das Nebenwirkungsprofil in Grenzen hält und vor allem Lokalreaktionen an der Einstichstelle der Spritze vorkommen. Diese Reaktionen waren unterschiedlich schwer.

Die Studie stellte das Forscherteam anlässlich einer HIV-Konferenz in Paris vor. Zudem wurden die Studienergebnisse im Journal "Lancet" veröffentlicht. 

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