Stillen könnte vor MS schützen

Stillen könnte das Risiko für die Multiple Sklerose (MS) senken. Dabei ergab eine Studie, das 15 Monate Stilldauer oder mehr mit einem verringerten Erkrankungsrisiko verbunden sind. Dass Stillen und Stillzeiten aber eine Ursache der MS sind, könnte man anhand der Studie nicht belegen, so die Forscher.


Studie: Vergleich von Stillzeiten von Frauen mit und ohne MS

Stillen Frauen mehr als 15 Monate, könnte sie dies vor der Entwicklung einer MS zu einem späteren Zeitpunkt bewahren, ergab eine Studie von Forschern aus Kalifornien. Dies ist vor allem im Hinblick darauf von Interesse, dass Frauen doppelt so häufig an MS erkranken wie Männer. Auch zeigen Erfahrungen und Studien, dass Frauen mit MS in der Schwangerschaft häufig weniger Schübe und Probleme aufweisen. Der Zusammenhang zwischen der Krankheit und der Mutterschaft könnte für Frauen demnach relevant sein.

Ob Stillen die Wahrscheinlichkeit von Krankheitsschüben erhöht oder erniedrigt, ist bislang unklar. Studien kamen diesbezüglich zu widersprüchlichen Ergebnissen. 

In der aktuellen, im Journal "Neurology" veröffentlichten Studie nahmen fast 400 Frauen teil, die eine MS-Diagnose oder die Diagnose eines klinisch isolierten Syndroms (CIS) erhalten hatten. CIS beschreibt das erstmalige Auftreten von MS-Symptomen mit der bestehenden Möglichkeit der Entwicklung der Erkrankung. CIS entspricht jedoch nicht einer manifesten MS-Diagnose. Das Durchschnittsalter der Frauen betrug 37 Jahre. Die Befunde dieser Frauen wurden mit 433 Frauen verglichen, die keine MS und kein CIS aufwiesen.

Alle Frauen machten Angaben zu ihrer Schwangerschaft, dem Stillen und der Stillzeit und der Verwendung von Schwangerschaftsverhütung. 


Dauer der fortpflanzungsfähigen Zeit beeinflusst MS-Risiko nicht

Frauen, die nach einer oder mehreren Schwangerschaften insgesamt Stillzeiten von 15 Monaten und mehr zusammenbrachten, wiesen das geringste Risiko für eine MS-Erkrankung auf. Bei ihnen war das Risiko für MS oder CIS gegenüber Frauen, die nicht stillten oder nur vier Monate oder weniger gestillt hatten, um 53 Prozent reduziert.

Zudem zeigte sich, dass die Dauer der Eisprünge der Frauen mit dem MS-Risiko nicht in Zusammenhang stand, wie vielfach schon vermutet wurde. Die Forscher empfehlen, das Stillen bei Frauen zu fördern. Ob Stillen beziehungsweise Nichtstillen eine Ursache der MS ist, lässt sich anhand der Art der Studie jedoch nicht belegen, denn sie hat lediglich Beobachtungscharakter.

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