Wenn Facebook & Co einsam machen

Soziale Medien sollen eigentlich Kontakte fördern. Das ist aber offenbar oftmals nicht der Fall: Die Nutzung ist häufig mit Einsamkeit verbunden und das erhöht sogar die Sterblichkeit, so neueste Studienergebnisse.


Immer mehr junge Menschen leiden unter Einsamkeit

Einsamkeit und soziale Isolation sind mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden, ergaben verschiedene Studien. Die selbstempfundene Einsamkeit kann das Risiko eines vorzeitigen Todes um 26 Prozent steigern.

Wie sich die Nutzung sozialer Medien auf Gefühle der Einsamkeit auswirken, untersuchten Wissenschaftler der University of Pittsburgh. Sie bemerkten, dass mentale Probleme, soziale Isolation und Einsamkeit epidemisch bei jüngeren Menschen um sich greifen. Es handelt sich also nicht um ein Hauptproblem älterer Menschen und Senioren.

Dafür untersuchten sie die Nutzung sozialer Medien von annähernd 1.800 Erwachsenen aus den USA im Alter zwischen 19 und 32 Jahren. Wie oft und wie lange die Studienteilnehmer Facebook, Twitter, Instagram und andere soziale Medien nutzen, wurde per Fragebogen erfasst. Daneben machten die Probanden Angaben zu ihrer körperlichen und mentalen Verfassung sowie zu ihrem sozialen Wohlbefinden.


Viel Zeit für soziale Netzwerke? Echte Kontakte könnten fehlen

Unter Berücksichtigung vieler sozialer und demografischer Faktoren zeigte sich, dass junge Menschen sich doppelt so wahrscheinlich sozial isoliert und einsam fühlten, wenn sie sich täglich mehr als zwei Stunden in sozialen Netzwerken aufhielten. Wer Kontakte über Onlinedienste mehr als 58 Mal pro Woche suchte, wies gar ein dreifach erhöhtes Risiko auf, sich einsam zu fühlen.

Die Zeit, die in sozialen Netzwerken verbracht wird, könnte dem Ersatz echter Begegnungen dienen, vermuten die Wissenschaftler. Die Nutzung sozialer Medien könnte möglicherweise Gefühle des Ausgeschlossenseins fördern. Auch Neid und Eifersucht könnten durch soziale Medien gesteigert werden. Es ist bekannt, dass sich viele Nutzer unrealistisch und idealisiert darstellen, schreiben sie im "American Journal of Epidemiology". Allerdings handelt es sich bei der Untersuchung um eine Beobachtungsstudie. Diese kann einen ursächlichen Zusammenhang nicht belegen.

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