Gehirnerschütterung beeinflusst Menstruation

Mädchen und Frauen, die sich eine Gehirnerschütterung zuziehen, entwickeln danach häufiger Menstruationsunregelmäßigkeiten. Die Forscher vermuten, dass eine Gehirnerschütterung auch auf die Hormone wirken kann. Das Gehirn spielt für die Produktion von Geschlechtshormonen eine wesentliche Rolle.


Blutungsunregelmäßigkeiten nach Gehirnerschütterung häufiger

Eine Gehirnerschütterung kann bei Mädchen und Frauen Unregelmäßigkeiten der Monatsblutung nach sich ziehen. Dass fanden Wissenschaftler der Universität Pittsburgh heraus. Sie hatten 68 Mädchen und junge Frauen zwischen zwölf und 21 Jahren untersucht, die sich beim Sport eine Gehirnerschütterung zugezogen hatten, und mit Frauen verglichen, die andere sportbedingte orthopädische Verletzungen hatten. Die Studienteilnehmerinnen wurden 120 Tage lang beobachtet und ihre Monatsblutung registriert.

Von allen 128 untersuchten Frauen wiesen 44 Prozent während der Untersuchungszeit wenigstens ein abnormales Blutungsmuster auf. Unter den Frauen mit einer Gehirnerschütterung zeigten sich bei 23,5 Prozent zwei oder mehr abnormale Blutungen. Dies war nur bei fünf Prozent der Frauen der Fall, die keine Kopfverletzung hatten. 


Forscher fordern größere Studien von längerer Dauer

Die Forscher vermuten, dass subtilere Verletzungen des Gehirns wie bei einer Gehirnerschütterung auch Hirnbereiche betreffen, die für die Hormonregulation wichtig sind. Die Hypothalamus-Hypophysen-Gonadenachse ist für die Steuerung des Monatszyklus von Frauen bedeutsam. Verletzungen in diesen Bereichen könnten für Blutungsunregelmäßigkeiten verantwortlich sein. Denkbar wäre zum Beispiel eine verminderte Hormonsekretion.

Sie empfehlen, den Menstruationszyklus nach einer Gehirnerschütterung genau zu beobachten. Größere Studien sollten die Auswirkungen von Gehirnerschütterungen auf den Menstruationszyklus, die Hormonproduktion und mögliche anhaltende Konsequenzen klären, so die Wissenschaftler im "JAMA Pediatrics". Ob es nach Gehirnerschütterungen zu Langzeitauswirkungen kommt, war in dieser Untersuchung nicht zu klären.

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