Erschöpfungssyndrom: Hinweis auf Entzündungen

Dem chronischen Erschöpfungssyndrom liegen möglicherweise entzündliche Prozesse zugrunde, so Wissenschaftler. Bislang lag die Ursache der Erkrankung im Dunkeln und manche zweifelten gar an deren Existenz.


Chronisches Erschöpfungssyndrom meist nach Infekten

Möglicherweise leiden Patienten mit chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS) unter einer immunologischen Erkrankung, ergab eine aktuelle Studie in den "Proceedings of the National Academy of Sciences". Forscher fanden im Blut von Patienten insgesamt 17 Marker einer möglicherweise entzündlichen Aktivität.

Das Syndrom ist von einer schnellen psychischen und körperlichen Erschöpfung gekennzeichnet, die oftmals nach durchgemachten Infekten auftritt. Die Erschöpfung ist dabei so schwer, dass das Alltagsleben beeinträchtigt ist. Die Ursache der Erkrankung ist bislang nicht bekannt und die Diagnose ist schwer zu stellen. Eine entzündliche Entstehung wurde vielfach angenommen, konnte anhand üblicher Blutuntersuchungen aber bislang nicht bestätigt werden. Dreiviertel der Patienten sind Frauen.


Weitere Studien müssten Ergebnisse bestätigen

Infektiologen der Stanford University untersuchten das Blut von 192 Patienten mit CFS auf 51 verschiedene Zytokine. Verschiedene Zytokine werden unter anderem bei Entzündungen und der Infektabwehr freigesetzt. Einige der Stoffe können Hinweise auf ein entzündliches Geschehen geben.

Der Vergleich des Blutes von CFS-Patienten mit dem gesunder Kontrollpersonen zeigte, dass CFS-Patienten abweichende Zytokinwerte aufwiesen. Viele der gefundenen Zytokine spielen bei entzündlichen Prozessen eine Rolle, jedoch nicht alle. Ob die Ergebnisse einen zukünftigen diagnostischen oder therapeutischen Nutzen haben, müssen weitere Untersuchungen klären. Noch ist unklar, ob die Forscher mit ihren Ergebnissen zuverlässige Marker für die Krankheit gefunden haben und ob tatsächlich entzündliche Prozesse zugrunde liegen. Handelt es sich aber tatsächlich um eine immunologische Erkrankung, ließe sich hier in der Behandlung ansetzen.

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