Probiotika helfen nicht jedem
Probiotika sind Bakterien, die für eine gesunde Darmflora sorgen sollen und damit auch das Immunsystem unterstützen. Offenbar profitiert aber nicht jeder von den kleinen Helfern. Der Nutzen hängt einer aktuellen Untersuchung zufolge von der Art der Ernährung ab.
Probiotika verbessern Darmgesundheit bei schlechter Ernährung
Mit Probiotika lässt sich möglicherweise schlechten Ernährungsgewohnheiten begegnen – wer sich aber gesund ernährt, hat möglicherweise keinen Nutzen, vielleicht sogar bezüglich seines Gedächtnisses Nachteile zu erwarten. Zu diesem Schluss kommen australische Forscher der University of New South Wales. Sie veröffentlichten ihre Studienergebnisse im Fachjornal "Molecular Psychiary".
Die Wissenschaftler hatten untersucht, wie sich häufig angewendete Probiotika auf die Darmgesundheit und kognitive Funktion von Ratten auswirken, die entweder gesund ernährt wurden oder eine ungesunde Ernährung mit Fast Food erhielten.
Bei schlecht ernährten Tieren mit einer Dysregulation der Darmflora konnten Probiotika die Darmgesundheit stärken. Nager jedoch, die gesund ernährt wurden, wiesen kaum Veränderungen der den Darm besiedelnden Bakterien auf, zeigten aber Veränderungen des Erinnerungsvermögens.
Forscher: Bei gesunder Ernährung sind Probiotika unnötig
"Wer sich wirklich schlecht ernährt, kann mit Probiotika einiges erreichen", so die Forscher. Menschen, die gesund essen, sollten aber eher nicht zu Probiotika greifen. Auch wenn die Ergebnisse auf einem Tierversuch beruhen, lassen sich die Ergebnisse wahrscheinlich auch auf den Menschen übertragen.
Für viele Menschen bieten Probiotika gesundheitliche Vorteile, weil sie für eine bessere Zusammensetzung der Bakterien im Darm und damit für eine bessere Darmgesundheit sorgen. Bei einer schlechten Ernährungsweise besiedeln in der Regel zu wenig nützliche Bakterien den Darm. Die westliche Ernährung leistet einer Fehlbesiedlung des Darms Vorschub. Ein hoher Anteil gesättigter tierischer Fette und Zucker sind nicht nur der Darmgesundheit abträglich, sondern wirken sich auch negativ auf das Gehirn und die kognitive Funktion aus, erklären die Forscher.