Ehe führt zur Gewichtszunahme

In Studien erwies sich die Ehe als gesundheitsfördernd und lebensverlängernd. Aber gilt dieser "Ehebonus" auch für das Körpergewicht? Nein, so das Ergebnis einer Studie aus Deutschland und der Schweiz. Verheiratete haben durchschnittlich mehr Kilos auf den Rippen.

 

 

In allen neun Ländern vergleichbare Ergebnisse

 

In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) untersuchte ein Forscherteam aus Basel und des Max-Planck-Instituts den Body Mass Index (BMI) verheirateter und unverheirateter Personen. Der BMI ist ein Maß für das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße. Ein BMI von 18,5 bis 25 entspricht dabei dem Normalgewicht. Ein BMI von über 25 bis 30 bedeutet Übergewicht, bei einem BMI darüber spricht man von Fettleibigkeit.

 

Die Wissenschafler untersuchten die Daten von über 10.000 Personen aus neun Ländern und setzten den BMI zum Familienstand in Beziehung. Sie untersuchten zudem Paare, die in "wilder Ehe" lebten.

 

Die Ergebnisse zeigen, dass nicht alle Gesundheitsdaten bei Verheirateten besser sind. In allen neun Ländern wiesen verheiratete Paare einen höheren BMI auf, hatten also mehr auf den Rippen. Der höhere BMI betraf sowohl Männer als auch Frauen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Nationen waren gering.

 

Der durchschnittliche BMI von Single-Männern in der Untersuchung betrug 25,7, der von Verheirateten 26,3. Der BMI von Frauen mit Single-Status belief sich auf 25,1, der von Ehefrauen auf 25,6.

 

 

Durschnittlich haben Verheiratete zwei Kilo mehr auf den Rippen

 

Auf den ersten Blick scheinen diese Unterschiede nicht groß zu sein. Bei der Zugrundelegung einer Durchschnittsgröße bei Frauen von 165 Zentimetern und bei Männern von 180 Zentimetern bedeutet das jedoch einen Unterschied von rund zwei Kilogramm. Begründen lässt sich das Ergebnis möglicherweise damit, dass verheiratete Paare besser essen und weniger Sport treiben. Faktoren wie Alter oder sozioökonomischer Status hatten auf die Ergebnisse keinen Einfluss, schreiben die Wissenschaftler im Journal "Social Science & Medicine".

 

Es zeigte sich, dass verheiratete Paare bewusster einkaufen und zum Beispiel mehr Bioware oder Fair Trade-Produkte kaufen. Sie setzen mehr auf unverarbeitete und regionale Produkte. Besonders bei Männern, die in langjährigen Partnerschaften lebten, fiel auf, dass sie bewusster und möglicherweise auch gesünder essen.

 

Das beutete aber nicht, dass sie auch gesünder sind, so die Studienautoren. Denn zum Beispiel sind sie geneigt, weniger Sport zu treiben als Singles. Verheiratete sind demnach wahrscheinlich nicht grundsätzlich gesünder als Singles. 

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