Depressionen nach den Wechseljahren
In und auch nach den Wechseljahren können Frauen vielfältige Beschwerden haben. Sie sind auch anfälliger für Depressionen und Stress, ergab eine neue Studie. Ursache dafür ist das weibliche Geschlechtshormon Östrogen.
Depressionen: Frauen gefährdeter als Männer
Die Menopause setzt nach der Zeit der letzten Monatsblutung einer Frau ein. Per Definition hatte die Frau zum Zeitpunkt der Menopause bereits ein Jahr lang keine Blutung mehr. In der Menopause verändern sich die Spiegel des weiblichen Hormons Östrogen und anderer Hormone.
Doch bereits vor der letzten Monatsblutung machen sich oftmals körperliche Veränderungen bemerkbar. Zum Beispiel variiert die Zeit zwischen den monatlichen Blutungen bei vielen Frauen stark. Dazu können körperliche Beschwerden wie z. B. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und depressive Symptome auftreten.
Studien belegten bereits, dass Frauen ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Depression aufweisen als Männer, und die Vermutung liegt nahe, dass mögliche Ursachen in Hormonschwankungen zu suchen sind. Die Häufigkeit von klinisch relevanten Depressionen bei Frauen nimmt in der Phase des hormonellen Umschwunges bedeutend zu, zeigen Untersuchungen.
Hormonschwankungen beeinflussen Stimmung
Die Zusammenhänge genauer klären konnte eine zwölfmonatige Studie von US-Wissenschaftlern. Sie prüften den Nutzen einer Östrogen-Hormonersatztherapie hinsichtlich der Stimmung und der Herzkreislaufsituation bei Frauen in der Perimenopause. Dies ist der Zeitraum kurz vor und nach dem Zeitpunkt der letzten Monatsblutung.
Östrogenschwankungen führten eher zu Zorn, Reizbarkeit und Gefühlen der sozialen Ablehnung, heißt es im Fachjournal "Menopause". Auch depressive Beschwerden traten häufiger auf. Wenn Stressoren wie eine Trennung oder ein Trauerfall hinzukamen, entwickelten sich wahrscheinlicher signifikante Symptome der Depression. Dies war allerdings nicht bei Frauen mit starken Hormonschwankungen der Fall, wenn keine Stressoren auftraten.
In der Behandlung von Depressionen bei Frauen in mittleren Lebensjahren sind also neben dem hormonellen Status weitere Faktoren wie Lebensumstände und Stress von Bedeutung. Dies sollte auch in der Behandlung eine Rolle spielen.