Darmkrebsrisiko: Gewicht in der Jugend
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen und Männern. Wissenschaftler machen jetzt einen neuen Risikofaktor aus: Übergewicht und Fettleibigkeit in der Jugend tragen demnach zur Entwicklung des Krebses bei.
Gewicht in der Jugend als Risikofaktor für Krankheiten
Übergewicht und Fettleibigkeit in jungen Jahren erhöhen das Risiko einer späteren Krebserkrankung des Dickdarms wie auch das Risiko von Krebs des Enddarms. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Universität Tel Aviv nach Prüfung der Daten von mehr als 1.700.000 Personen, deren Body Mass Index mit durchschnittlich 17 Jahren gemessen wurde und die um die 23 Jahre lang beobachtet wurden.
Die Forscher setzten das Gewicht aus der Jugendzeit mit dem Darmkrebsrisiko in Zusammenhang. Es zeigte sich, dass Übergewicht und Fettleibigkeit das Krebsrisiko des Dickdarms um 53 beziehungsweise 54 Prozent erhöhten, das des Enddarms (Rektumkarzinom) um 71 Prozent.
Die Forscher fordern mehr Anstrengungen im Kampf gegen Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. Immer mehr Studien rücken jugendliches Übergewicht in den Fokus und bringen es mit in späteren Jahren erhöhten Krankheitsrisiken in Verbindung.
Darmkrebsvorsorgeuntersuchung ab 50 Jahre
Krebs des Dickdarms (Kolonkarzinom) tritt in einem Durchschnittsalter von 50 Jahren auf. Es erkranken etwas mehr Männer als Frauen, doch sind beide Geschlechter häufig betroffen. Mit dem Alter steigt das Risiko für Darmkrebs. Einige Risikofaktoren können die Wahrscheinlichkeit der Krebserkrankung erhöhen. Dazu gehören ein hohes Körpergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, eine ungesunde Ernährung und auch Erbfaktoren.
Risikofaktoren außerhalb des Gewichts wurden in der Studie nicht erfasst, sodass diese auf das Darmkrebsrisiko der Studienteilnehmer ebenfalls Einfluss gehabt haben könnten, schreiben die Wissenschaftler im Journal "Cancer".
Um Darmkrebs vorzubeugen und Veränderungen möglichst früh zu erkennen, empfiehlt sich eine Früherkennungsuntersuchung mit der Darmspiegelung. Bei der Untersuchung handelt es sich um eine Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen. Die Untersuchung ist ab einem Alter von 50 Jahren vorgesehen.