Brustkrebsdiagnose ist ein Trauma

Die Diagnose von Brustkrebs beeinträchtigt Frauen nicht nur körperlich möglicherweise nachhaltig. Münchner Forscherinnen wiesen nun Beschwerden nach, die langfristig nach einem Trauma auftreten. Es handelt sich um posttraumatische Belastungssymptome.


Posttraumatische Symptome: Emotional taub, gereizt, schreckhaft

Die Mehrheit der von Brustkrebs betroffenen Frauen entwickelt Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), zeigt eine Untersuchung von Wissenschaftlerinnen der Frauenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Diese Störung beschreibt langfristige psychische Reaktionen auf extrem belastende Lebensereignisse.

In der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Studie untersuchten die Frauenärztinnen 160 Brustkrebspatientinnen und 60 Frauen ohne die Erkrankung über ein Jahr lang. Die große Mehrheit der von Krebs betroffenen Frauen, nämlich 82 Prozent, wiesen zu Beginn der Behandlung posttraumatische Belastungssymptome auf. Dies waren beispielsweise ständige Gedanken an die Erkrankung, Gefühl der emotionalen Taubheit, Gereiztheit oder übermäßige Schreckhaftigkeit.


Brustkrebs oftmals schwereres Trauma als Gewalterfahrung

Ein Jahr nach der Diagnose zeigten noch zwei Prozent der Patienten eine manifeste PTBS. Jedoch hatten 57,3 Prozent weiterhin posttraumatische Symptome. Dies zeigt die massiven psychischen Auswirkungen einer Brustkrebsdiagnose. Diese wirkt offenbar häufig als größeres Trauma als ein schwerer Unfall oder Gewalterfahrungen, gaben 40 Prozent der auch von anderen Traumata betroffenen Patientinnen an.

Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift "Psycho-Oncology" veröffentlicht. 

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