Botulismus - Vergiftung durch Nahrungsmittel
Berlin (dpa) - Botulismus ist eine Vergiftung des Nervensystems. Sie wird durch den Verzehr von Lebensmitteln verursacht, die mit dem Bakterium Clostridium botulinum infiziert sind. Die Bakterien kommen in vielen Fleisch- und Gemüsesorten vor. Ursache einer Infektion sind schlecht geräucherte, gekochte und gesalzene Fleischwaren sowie ungenügend sterilisierte Konserven.
Erste Symptome der Krankheit treten 12 bis 36 Stunden nach dem Verzehr auf: Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Es folgen Sehstörungen, Mundtrockenheit, Sprech- Schluckstörungen, begleitet von Müdigkeit, Schwächegefühl und Schwindel. Die in Deutschland sehr seltene Erkrankung kann bis zur Lähmung des Atemzentrums und zum Tod durch Ersticken führen. In zwei Dritteln der Fälle verläuft die Krankheit tödlich.
Botulinumtoxin zählt zu den gefährlichsten Giften überhaupt: Ein Gramm könnte mehrere Millionen Menschen töten. In extrem geringer Dosis wird es in der Medizin eingesetzt. In der Umwelt vermehren sich die Erreger besonders in flachen Gewässern, wenn dort wegen Überdüngung - etwa durch Fütterung der Vögel - oder anhaltende Hitze Sauerstoffmangel herrscht. Dabei kann es zum Massensterben von Tieren kommen. Watt- und Wasservögel nehmen das Gift auf, wenn sie bei der Nahrungssuche im Sand stochern.