ADHS-Medikament verändert Hirnchemie

Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erhalten oftmals das Medikament Ritalin. Aber auch Menschen ohne die Störung nehmen es manchmal ein, etwa, um wacher und konzentrierter zu sein. Experten warnen vor möglichen unerwünschten Wirkungen. 


ADHS-Medikamente auch bei Studenten und Schülern beliebt

Obwohl nicht medizinisch angezeigt, nehmen manche Menschen den Wirkstoff Phenylphenidat ein, bekannt auch unter dem Namen Ritalin. Das Medikament stimuliert das zentrale Nervensystem und dient eigentlich der Behandlung von AHDS. Immer mehr Studenten nehmen das Medikament aber ein, um leistungsfähiger zu sein. Der Wirkstoff beeinflusst die Konzentrationsfähigkeit über die Nervenbotenstoffe im Gehirn positiv.

US-Forscher warnen jetzt vor den potenziellen unerwünschten Wirkungen der Substanz. "Zwar ist die Wirksamkeit von Phenylphenidat bei ADHS gut belegt, Wirkungen und Nebenwirkungen bei Menschen ohne ADHS jedoch nicht", so die Wissenschaftler der Universität von Buffalo. 

Untersuchungen an College-Studenten haben den Forschern zufolge ergeben, dass 14 bis 38 Prozent nicht verschriebene Stimulanzien wie Amphetamine und Ritalin einnehmen. Die Wirkstoffe fänden zunehmend auch in Schulen Verbreitung, so die Wissenschaftler. Schüler und Studenten glaubten, dass die Medikamente helfen, bessere Leistungen zu erbringen.


Phenylphenidat verändert Verhalte und wirkt auf Gewicht

Die Forscher untersuchten jetzt die Wirkungen von Phenyphenidat auf das Gehirn von noch wachsenden Ratten. Sie wiesen chemische Veränderungen nach, die nicht nur das Verhalten, sondern auch das Körpergewicht beeinflussten. Die chemischen Veränderungen betrafen das Risikoverhalten, den Schlaf-Wach-Rhythmus mit Schlafstörungen sowie einen kritischen Gewichtsverlust. Zudem steigerten die Medikamente die Aktivität und wiesen angst- und depressionsreduzierende Effekte auf.

Frauen reagierten auf das Medikament empfindlicher als Männer und zeigten eher Verhaltensveränderungen. Die Forscher warnen vor den potenziellen unerwünschten Wirkungen des ADHS-Medikaments bei Menschen, die keine Behandlung benötigen.

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