Antibabypille kann vor Krebs schützen

Nehmen Frauen die Antibabypille ein, fürchten sie oftmals, das könnte ihr Krebsrisiko steigern. Eine Studie ergab jetzt, dass die hormonelle Schwangerschaftsverhütung vor einigen Krebsarten schützt und dies sogar langfristig über viele Jahrzehnte lang.


Wie beeinflusst die Antibabypille das Krebsrisiko?

Frauen, die die Antibabypille einnehmen, könnten ein geringeres Risiko für Darmkrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs aufweisen als Frauen, die niemals die Pille einnahmen. Zu diesem Schluss kommen britische Wissenschaftler der University of Aberdeen nach der Datenanalyse von mehr als 46.000 Frauen.

Darüber hinaus ließ sich in der Studie kein Zusammenhang zwischen der Einnahme der Antibabypille und einem vermehrten Auftreten von Krebs in späteren Lebensjahren herstellen. Ergebnisse der Studie wurden im "American Journal of Obstretrics and Gynaecology" veröffentlicht.

Die meisten Frauen nehmen zur Empfängnisverhütung Kombinationspräparate ein, die synthetische Versionen der Hormone aus der Gruppe der Östrogene und Gestagene enthalten. Da bekannt ist, dass die natürlichen weiblichen Geschlechtshormone mit Krebserkrankungen in Verbindung stehen, untersuchten bereits viele Studien die möglichen Auswirkungen einer Einnahme der Antibabypile auf dem Krebsrisiko.

Einige Studien fanden einen Zusammenhang zwischen Pilleneinnahme und Brustkrebsrisiko, andere verminderte Risiken für Eierstockkrebs und Darmkrebs.


Pille reduziert Risiko vieler Krebserkrankungen langfristig

In der aktuellen Untersuchung nahmen die Forscher die Daten von Teilnehmerinnen der britischen "Royal College of General Practitioners' Oral Conception Study" genauer unter die Lupe. Die Teilnehmerinnen wurden mehr als vier Jahrzehnte lang beobachtet und es wurde das Auftreten aller Krebserkrankungen erfasst.

Im Vergleich zu Frauen, die niemals eine Antibabypille eingenommen hatten, wiesen jene mit Einnahme der hormonellen Verhütungspillen ein geringeres Darm-, Eierstock- und Gebärmutterkrebsrisiko auf. Der krebsschützende Effekt hielt demnach für mindestens 30 Jahre nach Beendigung der Pilleneinnahme an. Es ließ sich ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs oder Krebs des Gebärmutterhalses nachweisen. Dieses Risiko schien aber fünf Jahre nach Beendigung der Pilleneinnahme wieder zu sinken.

Die Forscher fanden auch keinen Hinweis darauf, dass Frauen, die die Pille einnahmen, im späteren Leben ein höheres Krebsrisiko aufweisen.

Frauen, die die Antibabypille einnehmen, könnten beruhigt sein, so die Wissenschaftler. Sie weisen während ihrer gesamten Lebenszeit kein allgemein erhöhtes Krebsrisiko auf und der vor bestimmten Krebserkrankungen schützende Effekt halte mindestens 30 Jahre lang an.

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