Wechseljahre: Sind Hitzewallungen vererbt?

Hitzewallungen am Tag, nächtliche Schweißausbrüche – Beschwerden in und nach den Wechseljahren haben offenbar auch eine genetische Ursache, finden Forscher heraus. Die Entdeckung könnte zu neuen Behandlungen der Symptome führen, die viele Frauen jahrelang belasten.


Zusammenhang zwischen Hormonproduktion und Temperaturregulation?

Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen kommen bei vielen Frauen vor, aber nicht alle entwickeln die Symptome. Einer Ursache dafür kamen US-Forscher jetzt auf die Spur. Über ein Dutzend Genvarianten sollen beteiligt sein und beeinflussen, ob Frauen unter Hitzewallungen leiden oder nicht. 

Die Gene, die zu den Beschwerden beitragen, beeinflussen offenbar direkt Rezeptoren im Gehirn, die die Ausschüttung des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen kontrollieren. Die Genvarianten finden sich bei allen Frauen, unabhängig von ihrer Herkunft.

Von Hitzewallungen betroffene Frauen berichten meist von plötzlichen von der Herzgegend ausgehenden wellenartigen Hitzegefühlen, die sich über Brust, Gesicht und Rücken ausbreiten. Sie dauern wenige Minuten lang an und können von einem Gefühl des Herzrasens begleitet sein. Nach der Hitzeempfindung folgt oftmals ein Gefühl des Fröstelns. 

Forscher glauben, dass die physiologisch abnehmende Hormonproduktion in den Eierstöcken während der Wechseljahre die Temperaturregulation beeinflusst. Hier könnten auch Hitzewallungen getriggert werden, vermuteten die Forscher. 


Forscher untersuchten Erbmaterial von über 17.000 Frauen

Die Wissenschaftler analysierten Erbmaterial, das von annähernd 17.700 Frauen zwischen 50 und 79 Jahren stammte, die an der großen "Women's Health Initiative" teilgenommen hatten. Dabei handelt es sich um ein 15-jähriges Forschungsprojekt unter anderem der US-National Institutes of Health mit dem Ziel, die häufigsten Ursachen von Krankheiten und Tod bei älteren Frauen zu untersuchen.

Den Ergebnissen zufolge waren 14 verschiedene Genvarianten mit den von Frauen berichteten Erfahrungen von Hitzewallungen verbunden. Alle sind auf dem vierten Chromosom lokalisiert. Ob es noch andere Gene gibt, die ein Rolle spielen, müssen weitere Untersuchungen klären, so die Wissenschaftler. Sie hoffen, ihre Ergebnisse könnten zur Entwicklung neuer Behandlungen beitragen.

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