Top-Ager: Gehirn bleibt jung

Mit dem Alter kommt es zu vielen Veränderungen. Auch das Gehirn schrumpft – aber nicht bei allen! Manche Senioren haben die geistigen Fähigkeiten von jungen Menschen, so Forscher. Bei ihnen lassen Erinnerung und Denkvermögen nicht nach.


Manches Gehirn scheint 50 Jahre jünger

Bestimmte Hirnbereiche schrumpfen im Alter. Vor alle davon betroffen ist der sogenannte präfrontale Kortex (Hirnrinde des vorderen Gehirns) und der Hippocampus zwischen Stammhirn und Hirnrinde. Hier sitzt vor allem das Gedächtnis. Bei einer Schrumpfung lassen Lernen, Erinnerung, Planung und andere mentale Aktivitäten nach. Im Alter zeigt sich das oftmals durch nachlassende geistige Fitness.


Da aber die geistigen Fähigkeiten nicht bei allen Senioren nachlassen, untersuchten Wissenschaftler des Massachusetts General Hospital, was die Gehirne dieser Menschen von anderen mit Alterserscheinungen unterscheidet. Dafür untersuchten sie 40 Personen im Alter zwischen 70 und 80 Jahren sowie junge Menschen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. 23 der Senioren wiesen eine altersentsprechende geistige Leistung auf, 17 jedoch schnitten in Tests vergleichbar gut wie junge Studienteilnehmer ab.


Super-Hirn im Alter: Ursachen unklar

Die Bildgebung des Gehirns zeigte, dass Senioren mit hoher geistiger Fitness keine Hirnschrumpfung in den typischen Hirnbereichen aufwiesen. Die betroffenen Hirnregionen waren dicker als die anderer Älterer. In einigen Fällen zeigte sich überhaupt kein Unterschied zu den Gehirnen der jungen Studienteilnehmer. Auch in anderen wichtigen Bereichen des Gehirns ließen sich bei fitten Senioren keine Schrumpfungen nachweisen.

Was die "Top"- oder "Super"-Ager dafür taten, dass ihre Hirnfunktion erhalten bleiben, sei indes unklar und bedürfe weiterer Forschungsarbeiten. Dann wäre es vielleicht möglich, präventiv tätig zu werden und Abbauprozesse des alternden Hirns zu vermeiden oder zumindest aufzuhalten, so die Wissenschaftler. Diese Erkenntnisse könnten auch hilfreich für die Behandlung von Demenzerkrankungen sein, schreiben sie im Fachmagazin "The Journal of Neuroscience".

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