Unfruchtbar? Alte Untersuchung lässt hoffen

Forscher entdeckten möglicherweise eine neue Art, Unfruchtbarkeit von Frauen zu behandeln. Sie nutzen dafür eine seit einem Jahrhundert angewendete Röntgenuntersuchung der Gebärmutter und Eileiter.


Künstliche Befruchtung ist aufwändig und teuer

Eine alte bildgebende Untersuchung könnte die Chance unfruchtbarer Frauen auf Nachwuchs erhöhen. Die Hysterosalpingographie ist eine Röntgenuntersuchung der Gebärmutter und der Eileiter mit Kontrastmittel. 

Die Ursachen für Unfruchtbarkeit liegen etwa zur Hälfte bei den Frauen, zur anderen Hälfte bei den Männern. In den USA ist etwa eine Million verheirateter Frauen von Unfruchtbarkeit betroffen. Nach der Definition von Unfruchtbarkeit werden die Frauen innerhalb eines Jahres trotz Versuchen nicht schwanger.

Unfruchtbarkeit kann verschiedene Ursachen haben und ist deshalb bei Männern und Frauen ein komplexes Problem. Eine Rolle können der Lebensstil, aber auch Erkrankungen spielen. Nicht immer lassen sich Ursachen der Unfruchtbarkeit ausmachen. Behandlungen der Unfruchtbarkeit sind möglich. Eine der am häufigsten angewandten Methoden ist die künstliche Befruchtung. Dabei werden die Eier der Frau nach der Entnahme im Labor befruchtet und die Embryonen zurück in die Gebärmutter übertragen. Etwa 1,6 Prozent der Kinder in den USA sind auf diese Art gezeugt worden. Nachteil der Therapie sind eine mitunter lange Behandlungsdauer, die Kosten der Behandlung sowie der unsichere Erfolg.


Studie: Röntgenuntersuchung kann zu Schwangerschaft verhelfen

Australische und niederländische Forscher untersuchten jetzt den Erfolg einer schon 100 Jahre alten Untersuchungstechnik, der Hysterosalpingographie. Bei der Untersuchung werden Gebärmutter und Eileiter unter Röntgenkontrolle mittels eines Kontrastmittels genauer untersucht. Verwendete Kontrastmittel können wasser- oder ölbasierte Lösungen mit Farbstoff sein. Die Methode wurde lange Zeit verwendet, um den Ursachen der weiblichen Unfruchtbarkeit auf die Spur zu kommen. Mittlerweile werden zu diesem Zweck aber eher Ultraschalluntersuchungen oder Bauchspiegelungen durchgeführt, da diese ohne Strahlenbelastung einhergehen.

Offenbar kann diese Untersuchung aber auch die Fruchtbarkeit steigern, zeigt eine Studie an 1.119 Frauen, die sich der Untersuchung unterzogen. Die Hälfte erhielt die Röntgenuntersuchung mit einem wasserbasierten Kontrastmittel, die andere mit einem ölbasierten Kontrastmittel.

Fast 40 Prozent der Frauen, die ein ölbasiertes Kontrastmittel erhalten hatten, und 29 Prozent der Frauen mit wasserbasiertem Kontrastmittel wurden in den sechs Monaten nach der Untersuchung schwanger, so die Ergebnisse der Studie, die das "New England Journal of Medicine" veröffentlichte.

Warum die Untersuchung die Fruchtbarkeit verbessert, ist unklar. Möglicherweise wären die Eileiter der Frauen nicht durchgängig und mit der Untersuchung würden diese freigespült, vermuten die Wissenschaftler.

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