Schlafstörung: Wie die Mutter, so das Kind

Schlafstörungen kommen nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern vor. Schweizer Forscher finden heraus, dass Schlafstörungen der Mutter auch das Kind am Schlafen hindern können.


Forscher untersuchen Schlaf von Kindern

Mütter, die unter Schlafstörungen leiden, haben eher Kinder, die ebenfalls Schlafprobleme entwickeln. Das ergab eine Untersuchung von Wissenschaftlern der Universität Basel in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität von Warwick, Großbritannien.

Verschiedene Studien zeigen, dass etwa ein Viertel der Kinder unter verhaltensbedingten Schlafstörungen leidet, denen keine körperliche Ursache oder spezielle Erkrankung zugrunde liegt. Untersuchungen an US-amerikanischen Kindern ergaben zudem, dass 27 Prozent weniger Schlaf erhalten, als dies für ihre Altersklasse empfohlen ist. 

Wie bei Erwachsenen auch, können Schlafstörungen und Schlafmangel bei Kindern die mentale Gesundheit und das Allgemeinbefinden negativ beeinflussen. Auch das Lernen und das Gedächtnis leiden unter dem fehlenden oder schlechten Schlaf.

Um einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Schlaf der Eltern und deren Kindern auf die Spur zu kommen, untersuchten die Wissenschaftler den Schlaf von 191 Kindern zwischen sieben und zwölf Jahren. 96 Kinder davon waren zu früh geboren worden, doch waren alle Kinder gesund. Dafür verließen sich die Forscher mittels eines Fragebogens auf die Angaben der Eltern.

Die Elternangaben wurden mit Messungen der Hirnaktivität durch die Enzephalographie (EEG) verglichen, an denen die Kinder eine Nacht lang teilnahmen. Anhand der Untersuchung lassen sich Schlafphasen bestimmen und wie lange es dauerte, bis die Kinder eingeschlafen waren.

Die Eltern berichteten zudem über ihren eigenen Schlaf anhand eines standardisierten Fragebogens.


Kinder schlafgestörter Mütter schlafen weniger und schlechter

Den Ergebnissen der Studie zufolge stand der Schlaf der Mutter mit dem der Kinder in Verbindung. Kinder schlafgestörter Mütter hatten eher Probleme, einzuschlafen, schliefen nachts weniger und verbrachten mehr Zeit in einem Stadium des Schlafs, bekannt als REM- (Rapid Eye Movement) Schlaf. Diese Schlafphasen stehen in Verbindung mit dem Träumen. Sie wechseln sich mit Tiefschlafphasen ab. Zudem wachten die Kinder von Frauen mit Schlafstörungen früher auf.

Der Schlaf der Kinder müsse im Kontext der Familie betrachtet werden, so die Wissenschaftler. Besonders der Schlaf der Mutter verdiene Aufmerksamkeit und wäre für den Schlaf von Schulkindern wichtig.

Über Ursache und Wirkung lässt sich anhand der Studie keine Aussage treffen, da es sich um eine Beobachtung handelt. Möglicherweise übernehmen Kinder die Schlafgewohnheiten der Eltern oder schlafgestörte Eltern beeinflussen auf andere Art den Schlaf der Kinder.

Die Studie wurden im Journal "Sleep" veröffentlicht.

Quellenangabe für Zitate

Inhalte dieser Webseite dürfen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke ohne Rückfragen auszugsweise zitiert werden. Bedingung dafür ist die Einrichtung des folgenden Links als Quelle des Zitates: https://www.qimeda.de/news/gesundheit/schlafstoerung-wie-die-mutter-so-das-kind-6199

Das Informationsangebot von Qimeda dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt. Die Inhalte von Qimeda dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikationen verwendet werden.