Kinder: Alleinsein führt zu riskantem Verhalten

Tod eines Elternteils, Trennung oder lange Arbeitszeiten: Wenn Kinder sich selbst überlassen sind, kommt es eher zu riskantem Verhalten. Nikotin und Alkohol werden möglicherweise interessant und auch andere Probleme können sich einstellen.


Kevin allein zu Haus: Nikotin und Alkohol könnten interessant werden

Erleben Kinder das Fehlen von Eltern, können die Folgen gravierend sein. Die körperliche und seelische Gesundheit kann auch im späteren Leben noch leiden. Im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen beginnen betroffene Kinder eher zu rauchen und Alkohol zu trinken. Riskante Verhaltensweisen beginnen unter Umständen noch vor Eintritt ins Teenageralter, so Wissenschaftler aus Großbritannien in den "Archives of Disease in Childhood". Der frühe Beginn des Rauchens und Alkoholkonsum erhöhen das Risiko einer späteren Abhängigkeit. 

Die Forscher wollten wissen, in welchem Alter die Weichen gestellt werden und ob möglicherweise das Geschlecht der Kinder eine Rolle spielt, wenn es zu riskantem Verhalten kommt. Auch die Rolle der Eltern wurde bislang nicht hinreichend untersucht. Wären diese Faktoren bekannt, ließe sich möglicherweise frühzeitig eingreifen. 

Die Wissenschaftler nutzen die Daten der "UK Millenium Cohort Study", einer großen, in die Zukunft orientierten Untersuchung, in der viele Gesundheitsfaktoren per Fragebögen von 19.000 Kindern erhoben wurden, die zwischen 2000 und 2002 geboren worden waren. Daten wurden im Alter von neun Monaten, mit drei, fünf, sieben, neun und elf Jahren abgefragt.


Früher Elternverlust erhöht Risiko

Den Ergebnissen zufolge verlor eines von vier Kindern ein Elternteil im Alter von sieben Jahren. Bis zu einem Alter von elf Jahren hatte die Mehrzahl der Kinder noch nicht geraucht. Die, die bereits versucht hatten, waren eher Jungen. Häufiger jedoch war es schon zu einer mindestens einmaligen Erfahrung mit Alkohol gekommen. Wieder waren es vor allem Jungen, die bereits getrunken hatten und häufiger auch Erfahrungen mit Trunkenheit gemacht hatten. 
 
Die Datenauswertung zeigte, dass vor allem Kinder gefährdet waren, die mit sieben Jahren ein Elternteil verloren hatten. Sie waren doppelt so gefährdet zu rauchen wie Kinder, bei denen mit elf Jahren ein Elternteil wegfiel. Die Wahrscheinlichkeit, mit elf Jahren Alkohol getrunken zu haben, war um 46 Prozent erhöht.

Kein Einfluss belegen ließ sich für elterliche Faktoren wie Ethnizität, Bildung oder Rauchen sowie Schwangerschafts- und Geburtsfaktoren. 

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