Beeinträchtigte Hirnentwicklung durch Armut

Armut beeinträchtigt die Hirnentwicklung von Kindern, zeigt eine aktuelle Untersuchung mit bildgebenden Verfahren. Die Leistungen in Schule und Beruf sind damit geringer.

 

 

Sind Lebensverhältnisse in Armut entwicklungsstörend?

 

Magnetresonanzuntersuchungen von Forschern der Universität von Wisconsin-Madison von Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 22 Jahren ergaben, dass Kinder armer Haushalte weniger graue Hirnsubstanz aufweisen. Auch Kinder aus Haushalten unterhalb von 150 Prozent der Armutsgrenze hatten weniger Hirnmasse. Ergebnisse spiegelten sich in Intelligenztests wieder.

 

Besonders betroffen war die Hirnsubstanz in drei Hirnarealen, die mit der Intelligenz und dem Gedächtnis in Verbindung stehen. Nach Schätzungen der Wissenschaftler lässt sich damit 15 bis 20 Prozent der Minderbegabung von Kindern aus armen Verhältnissen erklären.

 

Welche Mechanismen der herabgesetzten Hirnentwicklung bei Armut zugrunde liegen, ist indes nicht sicher geklärt. Umgebungsfaktoren, Pflege und Förderung bzw. Vernachlässigung, unsichere Bindungen oder Gewalterfahrungen könnten die Hirnentwicklung empfindlich stören. Die Beeinflussung dieser äußeren Faktoren könnte auch die Hirnentwicklung positiv beeinflussen, folgern die Forscher im Fachjournal "JAMA Pediatrics".

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