Senioren: Weniger Salz für ruhigere Nächte
Ist bei älteren Menschen der Nachtschlaf durch häufige Toilettengänge gestört, kann es helfen, den Salzkonsum zu reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommen japanische Forscher.
Nächtliche Toilettengänge als Schlafräuber
Mit zunehmendem Alter klagen viele Menschen, nachts häufiger Urin lassen zu müssen (Nycturie). Mit zunehmender Häufigkeit des Urindrangs in der Nacht kann es aber auch zu Schlafproblemen kommen. Schlafmangel ist die Folge und dieser wirkt sich oftmals auf das Befinden am Tag aus. Müdigkeit, Unkonzentriertheit und andere Beschwerden können das Wohlbefinden und die Lebensqualität einschränken. Die häufigen nächtlichen Toilettengänge könnten in Zusammenhang mit der Menge des konsumierten Salzes stehen, zeigen die Ergebnisse einer anlässlich des Kongresses der European Society of Urology in London vorgestellten Studie.
Vermehrtes nächtliches Urinlassen kann verschiedene Ursachen haben, doch nicht immer steckt eine Krankheit oder eine nachlassende Nierenfunktion dahinter. In der aktuellen Studie hatten Wissenschaftler der Nagasaki Universität 321 Frauen und Männer untersucht, die Probleme mit häufigem nächtlichen Urindrang aufwiesen. Die japanische Bevölkerung isst vergleichsweise viel Salz. Die Studienteilnehmer wurden angewiesen, weniger Salz zu konsumieren und die Forscher maßen den Salzkonsum zwölf Wochen lang.
Salzreduktion mindert Urindrang auch am Tag
Menschen, die weniger Salz zu sich nahmen, konnten sich über eine Reduktion ihrer nächtlichen Toilettenbesuche freuen. Studienteilnehmer, die vermehrt Salz zu sich nahmen, mussten auch häufiger auf die Toilette gehen. Weiterer Vorteil der verminderten Salzaufnahme war, dass auch tagsüber damit zu rechnen ist, seltener Urindrang zu verspüren.
Die Abnahme nächtlicher Störungen durch den Urindrang verbesserte die Lebensqualität. Die Forscher möchten die Ergebnisse ihrer Studien in weiteren Studien bestätigen. Gestörter Nachtschlaf durch nächtliche Toilettengänge sei ein bei Menschen über 60 Jahren häufig auftretendes Problem. Möglicherweise könnten sich viele Patienten mit einem verringerten Salzkonsum selbst helfen.