Trampolin im Garten kann gefährlich werden
Trampoline im Garten sind beliebt und Kinder können sich hier körperlich verausgaben. Sicherheitsnetze, Bodenmatten und anderes Zubehör senken die Unfallhäufigkeit nicht und auch die Unfallschwere bleibt unbeeinflusst. Ein Hochrisikosport, urteilen Wissenschaftler.
Trampolinspringen: Gesunder Sport?
Eltern möchten dem Bewegungsdrang ihrer Kinder oftmals gern nachkommen und schaffen deshalb zu erschwinglichen Preisen ein Trampolin an. Kinder entwickeln auf Trampolinen oftmals geradezu artistische Fähigkeiten. Wenn auch nicht empfohlen, so können doch auf größeren Trampolinen gleich mehrere Kinder springen und sich gemeinsam amüsieren. Hohe Sicherheitsnetze oder weiche Bodenmatten sollen der Sicherheit dienen.
Die Realität sieht aber offenbar anders aus: Forscher vom Kinderorthopädischen Behandlungszentrum Aschau untersuchten die Unfalldaten der Jahre 2002 bis 2010 und veröffentlichten die Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Unfallchirurg".
Verletzungen: Von Verstauchung bis Querschnittslähmung
Demnach verletzten sich im Untersuchungszeitraum 262 Kinder beim Trampolinspringen, darunter fast gleich viele Mädchen und Jungen in einem durchschnittlichen Alter von zehn Jahren. Verstauchungen, Prellungen, Verrenkungen und Brüche, aber auch Hautverletzungen und innere Verletzungen kamen vor. Besonders schwer können Verletzungen der Wirbelsäule sein. Zwei Kinder erlitten einen Bruch der Halswirbelsäule und waren anschließend querschnittsgelähmt.
Schutzvorrichtungen wie Netze oder Bodenmatten konnten die Schwere der Verletzungen nicht reduzieren. Als besonders gefährlich erweisen sich Bodenstürze, die trotz Sicherheitsnetz möglich sind. Gefährliche Verletzungen sind auch bei Stürzen auf Stangen oder Federn möglich sowie beim Zusammenprall mehrerer Kinder.
Dazu gekauftes Sicherheitszubehör steigert möglicherweise die Risikofreudigkeit, so die Forscher.