Wachstumsfaktor gegen geistigen Abbau

Die Bevölkerung wird immer älter und mit dem Alter drohen geistiger Abbau und Demenz. Davor schützen könnte ein Wachstumsfaktor im Gehirn, so neueste Studienergebnisse im Fachjournal "Neurology".

 

 

Wachstumsfaktor BDNF lässt Nervenzellen sprießen

 

Mit dem Alter gehen Funktionseinbußen in den verschiedensten körperlichen, aber auch geistigen Bereichen einher. Der geistige Abbau betrifft aber nicht alle älteren Menschen und wenn er stattfindet, ist die Geschwindigkeit doch sehr individuell. Warum es solche Unterschiede gibt, ist nicht oder allenfalls teilweise geklärt. Ein reger Geist auch in hohem Alter käme allen zugute.

 

Den Einfluss des Wachstumsfaktors BDNF lässt sich im Gehirn, aber auch im peripheren Nervensystem finden. BDNF regt das Wachstum von Nervenzellen und Synapsen an und unterstützt bereits vorhandene Nervenzellen. Die Forschung zeigt, dass der Wachstumsfaktor für viele Prozesse im Gehirn essentiell wichtig ist, z. B. für das Langzeitgedächtnis. So weisen beispielweise Ratten ohne die Fähigkeit der Bildung des Eiweißstoffes Abnormalitäten des Nervensystems auf und sterben kurze Zeit nach der Geburt. Wird der Wachstumsfaktor jedoch erwachsenen Tieren in die seitliche Hirnkammer gespritzt, wachsen neue Nervenzellen in verschiedenen Hirnarealen.

 

 

Eiweißstoff verlangsamt geistigen Abbau auch bei Alzheimer

 

Eine Studie an 535 Senioren im Alter von durchschnittlich 81 Jahren zeigt, dass BDNF die geistige Funktion länger erhalten kann. Studienteilnehmer mit dem höchsten BDNF wiesen einen um 50 Prozent langsameren Abbau der geistigen Funktion auf als jene mit dem geringsten BDNF. Dabei profitierten besonders ältere Menschen, die bereits Alzheimer-typische Veränderungen im Gehirn aufwiesen, was nach ihrem Tod festgestellt werden konnte. Offenbar kann der Wachstumsfaktor den kognitiven Abbau bei Alzheimer um 40 Prozent reduzieren.

 

Der Zusammenhang muss näher untersucht werden, so die Wissenschaftler. Interessant ist vielleicht, dass der Wert für BDNF im Blut während körperlicher Belastung ansteigt. Ob die Blutwerte allerdings auf das Gehirn Einfluss nehmen, ist unklar.

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