Antibiotika im Grundwasser?

Antibiotika aus der Tiermast gelangen nach einer neuen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) nur selten ins Grundwasser. Messungen an 48 Stellen in vier Bundesländern hätten in 39 Fällen keine Hinweise auf eine Belastung ergeben, wie das Bundesamt am Donnerstagabend mitteilte. An sieben Messstationen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sei allerdings eine sehr geringe Belastung festgestellt worden. An zwei nicht näher benannten Standorten wurde eine höhere Konzentration gemessen. Untersucht wurden in den Jahren 2012 und 2013 jeweils mindestens zwei Proben auf 23 Wirkstoffe.

Das Bundesamt riet dennoch vorsorglich, den für Pflanzenschutzmittel geltenden Grenzwert auch auf Tierarzneimittel zu übertragen. «Bei Überschreitungen hätten die Länder so eine Rechtsgrundlage für adäquate Maßnahmen, um das Grundwasser zu schützen», sagte UBA-Vizepräsident Thomas Holzmann. Das Bundesamt hatte für die Studie bewusst Messstellen ausgewählt, an denen die Wahrscheinlichkeit für eine Antibiotika-Belastung besonders hoch war.

Antibiotika werden laut UBA in der Intensivtierhaltung in großem Umfang eingesetzt, vor allem bei Schweinen und Geflügel, aber auch bei Rindern. Einen Großteil der Stoffe scheiden die Tiere wieder aus. Kommt belastete Gülle auf die Felder, gelangen die Arzneimittel auch in die Umwelt. Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden 2012 in Deutschland rund 1619 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben. Das entspricht etwa dem Zwei- bis Dreifachen des Einsatzes in der Humanmedizin (630 Tonnen).

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