Ibuprofen könnte Lungenkrebstod verhindern

Raucher und Ex-Raucher könnten von einer regelmäßigen Behandlung mit dem entzündungshemmenden Schmerzmittel Ibuprofen profitieren: Sie entwickeln laut der Ergebnisse einer aktuellen Studie seltener Lungenkrebs mit tödlichem Ausgang. Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Ohio State University anlässlich der "IASLC 17. World Conference on Lung Cancer" in Wien vorgestellt.


Lungenkrebs: Bis zu 90 Prozent sind Raucher oder Ex-Raucher

Lungenkrebs zählt in den USA und auch hierzulande zu den am häufigsten auftretenden Krebserkrankungen. Nach Schätzungen werden im noch laufenden Jahr mehr als 224.000 US-Amerikaner an Lungenkrebs erkranken, 158.000 davon werden infolge der Krankheit sterben.

Rauchen ist in 80 bis 90 Prozent der Erkrankungsfälle die Hauptursache von Lungenkrebs. Raucher erkranken 15- bis 30-mal wahrscheinlicher an Krebs der Lunge als Nichtraucher. Ursächlich ist eine chronische Entzündung der Atemwege, ergaben Studien. Die US-Forscher wollten wissen, ob der Entzündungshemmer Ibuprofen Einfluss auf die chronische Entzündung nimmt und dies das Lungenkrebssterberisiko von Rauchern oder ehemaligen Rauchern beeinflusst.

Das Team um Marisa Bittoni analysierte dafür die Daten von mehr als 10.700 Studienteilnehmern der dritten "National Health and Nutrition Examination  Survey" (NHANES III). Teilnehmer der Untersuchung waren zwischen 1988 und 1994 in die Studie aufgenommen worden. Es waren zu Studienbeginn Daten zum Rauchstatus, der Einnahme von Ibuprofen oder anderen Medikamenten aus der Stoffklasse der nichtsteroidalen entzündungshemmenden Schmerzmittel wie etwa Acetylsalicylsäure (ASS) und anderen Lebensstilfaktoren verfügbar. Die Studienteilnehmer wurden durchschnittlich 18 Jahre lang nachbeobachtet und die ursachenspezifische Sterblichkeit anhand des "National Death Index" bis 2006 ermittelt.


Ibuprofen senkt Lungenkrebstodesrisiko um fast 50 Prozent

Statistische Regressionsmodelle ließen eine Abschätzung der entzündungshemmenden Medikamentenwirkung auf das Lungenkrebssterberisiko zu. 269 Studienteilnehmer starben infolge von Lungenkrebs, 252 davon hatten zumindest in der Vergangenheit geraucht. Da die Mehrheit der Betroffenen Raucher oder Exraucher waren, kalkulierten die Forscher den Einfluss entzündungshemmender Wirkstoffe anhand von mehr als 5.800 Studienteilnehmern, die rauchten oder geraucht hatten, jedoch nicht an Lungenkrebs erkrankten.

Ex-Raucher und gegenwärtige Raucher, die regelmäßig Ibuprofen einnahmen, starben der Analyse zufolge um 48 Prozent weniger wahrscheinlich infolge einer Lungenkrebserkrankung als jene, die den Entzündungshemmer nicht einnahmen. Eine Behandlung mit ASS hatte dagegen keinen Einfluss.

Um das Lungenkrebsrisiko zu senken, sei der Rauchstopp und eine gesunde Lebensweise natürlich der beste Weg, so die Wissenschaftler. Bei Hochrisikorpersonen könnte aber auch eine Ibuprofenbehandlung nützlich sein.

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