Hepatitis B weltweit immer seltener
Die Häufigkeit von Hepatitis-B-Infektionen hat weltweit abgenommen. Nur in wenigen Ländern stagnieren die Zahlen oder nahmen sogar etwas zu. In Europa gibt es nach einem Bericht des "Deutschen Ärzteblatts" aber unterschiedliche Häufigkeiten an Infektion und Entwicklungen.
Hepatitis B: Frühe Infektion – wahrscheinlicherer chronischer Verlauf
Die Entwicklung von Hepatitis-B-Infektionen in 50 Ländern der Erde innerhalb der vergangenen Jahrzehnte nahm das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig genauer unter die Lupe. Demnach ist ein weltweiter Rückgang von Infektionen zu verzeichnen, doch trifft das nicht auf alle Gebiete der Erde zu, schreiben die Forscher im "Journal of Hepatology".
Auslöser der Hepatitis-B-Infektion sind Viren, die über Kontakt mit Schleimhäuten oder verletzter Haut übertragen werden. Die Übertragung erfolgt häufig über Sexualkontakte, besonders gefährdet sind aber zum Beispiel auch Drogenabhängige, medizinisches Personal sowie Menschen, die Blut- und Blutprodukte erhalten. Die chronische Hepatitis B ist mit Leberveränderungen, darunter auch Leberkrebs, verbunden. Je früher im Leben es zur Infektion beim Menschen kommt, desto größer ist die Gefahr eines chronischen Verlaufs.
Entwicklung von Infektionen in Europa verschieden
Die Forscher identifizierten bezüglich der Häufigkeit eines chronischen Verlaufs in Europa vier verschiedene Muster. Länder mit stabilen oder steigenden Erkrankungszahlen wie Russland, Polen und Rumänien – einkommensstarke, meist westeuropäische Länder mit niedrigen und stabilen Infektionszahlen, Länder mit immer noch hohen Erkrankungszahlen wie Türkei und Albanien und Länder, in denen die Infektionen jährlich abnahmen und aktuell eine untergordnete Rolle spielen wie Griechenland.
Große Fortschritte mit verringerten Infektionsfällen lassen sich demnach in Brasilien, China und Malaysia verzeichnen. Anstiege betreffen vor allem afrikanische Staaten. Hier sind die Erkrankungszahlen pro Jahr teilweise um sieben Prozent gestiegen.