Häufige Virusinfektion doch gefährlich?

Infektionen mit dem Cytomegalievirus gelten als harmlos und verursachen meist keine oder nur leichte Symptome. Langfristig macht sich das Virus aber an den Gefäßwänden zu schaffen, fand ein deutsch-holländisches Forscherteam heraus.

 

Viele Menschen infizieren sich unbemerkt

Das humane Cytomegalievirus gehört zur Familie der Herpesviren und ist in Industrieländern bei etwa 40 Prozent der Erwachsenen, in Entwicklungsländern bei annähernd 100 Prozent nachweisbar. Meist infizieren sich bereits Kinder.

Die überwiegende Mehrheit der infizierten Menschen entwickelt keinerlei Krankheitsanzeichen. Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, Lymphknotenschwellungen und Fieber sind eher die Ausnahme. Lediglich immungeschwächte Personen und schwangere Frauen im zweiten Drittel ihrer Schwangerschaft galten bislang bei Neuinfektionen als besonders gefährdet. Das Virus kann Fehlbildungen beim Kind oder gar dessen Tod auslösen.

 

Virus verändert Gefäße

Dass das Virus über lange Zeit dennoch aktiv ist, untersuchten Forscher der des Exzellenzclusters Cells in Motion (CiM) der Universität Münster, Ulm und Maastricht.

Demnach greifen die Viren das gesamte Herz- und Kreislaufsystem des Menschen an. An der Innenauskleidung der Gefäße, den sogenannten Endothelzellen, blockieren die Viren einen wichtigen Signalweg, sodass sich das Gewebe nicht mehr ausreichend regenerieren kann. Endothelzellen sind für den Austausch von Stoffen zwischen But und Gewebe, der Regulation des Blutdrucks und dem Immunsystem beteiligt.

 

Jahre und Jahrzehnte nach der Infektion kann es auf dem Boden einer Infektion zu einer Verkalkung von Arterien (Arteriosklerose) im Körper kommen, die Durchblutungsstörungen verursacht. Die Arteriosklerose kann Erkrankungen wie die Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie weitere chronische Erkrankungen nach sich ziehen.

Weitere Untersuchungen sind nötig, um zu klären, wie man in Zukunft mit der Infektion umgehen sollte.

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