Gürtelrose könnte Herzinfarktrisiko erhöhen

Nach einer Gürtelrose könnte das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht sein. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie. Die Ursachen des Zusammenhangs sind unklar.


Einer von drei Erwachsenen erkrankt an Gürtelrose

Die Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst, das auch für Windpocken verantwortlich ist. Nach einer Windpockeninfektion kann das Virus in einem Schlafzustand im Körper überleben. Jahre und Jahrzehnte später kann das Virus durch Erkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem aktiv werden und eine Gürtelrose auslösen. Genaue Ursachen der Visus-Reaktivierung im Körper sind nicht geklärt.

Typisches Symptom der Gürtelrose ist ein schmerzhafter Ausschlag mit Bläschenbildung. Der Ausschlag ist oftmals bandförmig oder betrifft ein kleines Areal einer Körperseite oder des Gesichts und hält meist um die 14 Tage lang an. Die mit der Gürtelrose verbundenen Schmerzen sind stark und können Betroffene auch nach Abheilung noch monate- oder jahrelang quälen. Man spricht von einer postherpetischen Neuralgie.

In den USA entwickelt einer von drei Erwachsenen zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben eine Gürtelrose. Das Risiko steigt mit dem Alter und die meisten Erkrankungen ereignen sich bei über 60-Jährigen.

Verschiedene Studien ließen bereits den Verdacht aufkommen, die Gürtelrose könnte mit Schlaganfall und Herzinfarkt in Zusammenhang stehen. Südkoreanische Forscher untersuchten nun eine mögliche Verbindung in einer der bislang größten Studien zum Thema. Sie nutzten dafür die Daten des nationalen Gesundheitsversicherungsregisters. Dieses enthält Daten zur Häufigkeit von Gürtelrose, Herzinfarkt und Schlaganfall. Insgesamt werteten die Wissenschaftler die Daten von 520.000 Patienten aus den Jahren 2003 bis 2013 aus und verglichen diese mit mehr als 23.000 Menschen, die keine Gürtelrose entwickelt hatten.


Jüngere Menschen tragen größtes Risiko nach Gürtelrose

Patienten mit Gürtelrose wiesen einige Gemeinsamkeiten auf: Sie waren häufiger älter und weiblich, litten häufiger unter Diabetes, Bluthochdruck und hohen Blutfettwerten. Dabei handelt es sich um Herzkreislaufrisikofaktoren. Andererseits zeigte sich, dass Patienten mit Gürtelrose weniger Alkohol tranken, unwahrscheinlicher rauchten und sich mehr bewegten.

Der Analyse zufolge wiesen Patienten mit Gürtelrose ein um 41 Prozent erhöhtes, kombiniertes Risiko für einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall auf. Das Schlaganfallrisiko allein stieg um 35 Prozent, das Herzinfarktrisiko um 59 Prozent.

Das Risiko war für jüngere Menschen unter 40 Jahren am größten. Interessanterweise sollte aber genau diese Gruppe von Patienten ein geringeres Risiko für Arteriosklerose aufweisen. Das Herzkreislaufrisiko war in den ersten zwölf Monaten nach einer Gürtelrose am größten und sank mit der Zeit langsam ab. 

Die Forscher fordern weitere Untersuchungen zum Thema und sehen den bereits in früheren Studien vermuteten Zusammenhang zwischen Gürtelrose und Herzkreislaufkrankheiten bestätigt. Sie veröffentlichten die Studie im "Journal of the American College of Cardiology".

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