Männer: Größe beeinflusst Glatzenrisiko

Kleinere Männer haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, frühzeitig eine Glatze zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale genetische Studie unter Leitung der Uniklinik Bonn. Mehr als 20.000 Männer wurden untersucht.


Früher Haarausfall ist mit anderen Merkmalen verbunden

Frühzeitiger Haarausfall steht offenbar mit verschiedenen Körpermerkmalen und Krankheiten in Zusammenhang. Aus Studien ist bekannt, dass Männer mit frühzeitigem Haarausfall zum Beispiel anfälliger für Herzerkrankungen und Prostatakrebs sind. 

Die aktuelle im "Nature Communication" veröffentlichte Studie eines internationalen Forscherteams unter Federführung von Bonner Wissenschaftlern zeigt, dass Glatzenbildung mit weitere Merkmalen und Krankheiten zusammenhängt. Zugrunde liegt die Analyse der Erbsubstanz von 11.000 Männern mit frühzeitiger Kahlköpfigkeit und fast 12.000 Männern ohne Haarausfall aus sieben Ländern. 

Die Forscher identifizierten 63 Änderungen in der Erbsubstanz, die das Risiko der frühzeitigen Glatzenbildung beeinflussen. Einige der Veränderungen standen laut Forschern auch in Zusammenhang mit Merkmalen wie einer verminderten Körpergröße, früher Eintritt in die Pubertät und verschiedener Krebserkrankungen.

Nachweisbar war ein Zusammenhang zwischen Haarausfall und einem erhöhten Prostatakrebsrisiko. Bezüglich Herzerkrankungen ließen sich Gene finden, die eher schützend wirken, und Gene, die das Risiko erhöhen. Der Zusammenhang erscheine komplizierter, so die Forscher. Zudem zeigten sich Verbindungen zwischen Haarausfall und heller Hautfarbe sowie erhöhter Knochendichte. Dies könnte möglicherweise als Hinweis zu werten sein, dass Männer mit Haarausfall Sonnenlicht besser zur Vitamin D-Synthese nutzen können und könnte auch erklären, warum vor allem weiße Männer frühzeitiger ihre Haare verlieren, vermuten die Wissenschaftler.


Forscher: Männer mit früher Glatze sollten sich nicht sorgen

Die Studie gewährt neue Einblicke in biologische Ursachen des Haarausfalls und zeigt, dass nicht nur Zellen des Haarfollikels beteiligt sind, sondern auch Immunzellen der Kopfhaut und Fettzellen eine Rolle spielen.

Die Zusammenhänge zwischen molekularen Mechanismen und frühzeitigem Haarausfall wären bislang allerdings nur ansatzweise verstanden, beruhigen die Forscher. Betroffene Männer sollten nicht besorgt sein und Krankheitsrisiken wären allenfalls geringfügig erhöht. 

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