Gesundheitsangst erhöht Herzrisiko

Die Angst vor Krankheiten erhöht das Risiko für Durchblutungsstörungen des Herzens deutlich, zeigt eine aktuelle Studie, die im Journal "BMJ Open" veröffentlicht wurde. 


Krankheitsangst: Wenn Symptome überinterpretiert werden

Mehr als zehn Millionen Deutsche leiden unter einer Angststörung. Studien deuteten bereits darauf hin, dass Angststörungen mit Depressionen und einem erhöhten Herzrisiko verbunden sind. Eine Datenanalyse von Studien kam zu dem Schluss, dass Angststörungen das Todesrisiko aufgrund einer Herzkrankheit um 48 Prozent erhöhen. Eine Studie zeigt jetzt, dass sich Gesundheitsangst beziehungsweise die Angst vor Erkrankungen negativ auf die Herzgesundheit auswirken.

Angst vor Krankheiten beschreibt die übermäßig große Besorgnis von Menschen, an einer schweren Krankheit zu leiden. Deshalb gehen Betroffene oftmals zu vielen verschiedenen Ärzten, ohne dass sich eine körperliche Störung ausmachen lässt. Häufig interpretieren Betroffene körperliche Symptome über und vermuten eine schwere Krankheit. 

Wie sich Krankheitsängste auf das Herz auswirken, untersuchten norwegische Forscher des Bergen Krankenhauses in Bergen. Sie arbeiteten mit Teilnehmern einer zwölf Jahre andauernden Langzeitstudie, der "Norwegian Hordaland Health Study". Die mehr als 7.000 Studienteilnehmer waren zwischen 1953 und 1957 geboren worden. Sie hatten Angaben zu ihrer Gesundheit, dem Lebensstil und ihrer Bildung gemacht.

Zwischen 1997 und 1999 unterzogen sie sich Bluttests, Messungen des Körpergewichts und der Körpergröße sowie Blutdruckmessungen. Daneben machten sie per Fragebögen Angaben zu Ängsten.


Angst erhöht Herzrisiko um über 70 Prozent

Im Verlauf der Studie entwickelten 234 Studienteilnehmer (3,2 Prozent) eine koronare Herzerkrankung, die von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels durch eine Verengung von Herzkranzgefäßen gekennzeichnet ist. Dazu gehören Angina pectoris und der Herzinfarkt.

Teilnehmer mit Krankheitsängsten waren von diesen Herzerkrankungen doppelt so häufig betroffen wie jene ohne Angststörung. Sechs Prozent der Menschen mit Angst vor Krankheiten entwickelten eine Herzerkrankung. Auch nach Berücksichtigung der bekannten Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit wie Rauchen oder erhöhte Cholesterinwerte bleibt die Krankheitsangst ein bedeutender Risikofaktor und erhöhte das Risiko für Durchblutungsstörungen des Herzens um 73 Prozent. Auch die Ausprägung der Angst beeinflusste das Risiko. 

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