Hilft oder schadet Soja bei Brustkrebs?

Ob Frauen mit Brustkrebs Soja essen sollten oder nicht, wird schon lange diskutiert. Bei einer Form des Krebses könnte Soja nützlich sein, ergab eine aktuelle Studie. Möglicherweise steigert der Sojakonsum sogar das Überleben.


Brustkrebs: Widersprüchliche Studien zu Soja

Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart bei Frauen. Doch auch Männer können Brustkrebs entwickeln, wenn auch viel seltener. Als Risikofaktoren gelten Brustkrebserkrankungen in der Familie, Übergewicht, das späte Erreichen der letzten Monatsblutung oder keine Kinder geboren zu haben. 

Einige Studien zeigten, dass der Konsum von Soja das Brustkrebsrisiko erhöhen könnte. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte sein, dass Soja eine große Menge an Isoflavonen enthält, die ähnlich wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen wirken. Östrogen kann das Krebswachstum fördern, besonders, wenn es sich um Krebstumoren handelt, die Östrogenrezeptoren aufweisen. Östrogenrezeptor-positiver Brustkrebs kommt am häufigsten vor. Mediziner und Forscher bereitet der Konsum von Soja in Zusammenhang mit Brustkrebs deshalb einige Sorge.

Wiederum andere Untersuchungen kamen aber bereits zu dem Schluss, dass die in Soja enthaltenen Isoflavone das Brustkrebswachstum hemmen. So ergaben Untersuchungen an ostasiatischen Frauen mit der Krebserkrankung, dass ein höherer Konsum von Isoflavonen die Sterblichkeit senkt. Wieder andere Untersuchungen ließen vermuten, dass die östrogenähnliche Wirkung von Isoflavonen die Wirksamkeit eine Hormontherapie bei Brustkrebs reduziert.


Forscher bestätigen positive Wirkungen bei hohem Sojakonsum

Angesichts der vielen widersprüchlichen Forschungsergebnisse sind Frauen natürlich verunsichert, wie gesund Soja ist. Ernährungswissenschaftler der Tufts University in Massachusetts untersuchten die Auswirkungen von Isoflavonen bei über 6.200 Frauen mit Brustkrebs aus den USA und Kanada. Die Forscher verfolgten die Studienteilnehmer neun Jahre lang.

Allgemein erwies sich der Konsum von Soja als sicher und einige Brustkrebspatientinnen profitierten sogar von einem hohen Sojakonsum. Frauen, die viel Soja zu sich nahmen, starben in der Untersuchungsperiode gegenüber jenen mit niedrigem Sojakonsum um 21 Prozent weniger wahrscheinlich. Dies galt aber nur für Patientinnen mit Hormonrezeptor-negativem Brustkrebs und Frauen, die keine Anti-Östrogenbehandlung, etwa mit Tamoxifen, erhielten. Frauen, die eine Hormontherapie durchführten, wiesen aber bei einer hohen Aufnahme von Isoflavonen keine erhöhte Sterblichkeit auf.

Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, sind die Forscher mit Empfehlungen vorsichtig. 

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