Herz: "8 am Tag" für besten Schutz

"5 am Tag", diese Ernährungsempfehlung kennen viele. Fünf Stück Obst und Gemüse pro Tag sollen gesund halten und vor Herzkrankheiten bewahren. Dass das nicht ausreicht, fanden norwegische Forscher heraus. 


Langes Leben mit mehr Obst und Gemüse

Nicht fünf Stück Obst und Gemüse bieten offenbar den besten gesundheitlichen Schutz, sondern acht. Zu diesen Ergebnissen kommt die finnische Forscherin Dagfinn Aune von der Technischen-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim – gemeinsam mit Wissenschaftlern des Imperial College London. Demnach ließen sich jährlich 7,8 Millionen Todesfälle vermeiden, wenn die Menschen mehr Obst und Gemüse essen würden. Je mehr sie davon verzehren, desto geringer falle das Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfall, Krebs und einen vorzeitigen Tod aus, so die Wissenschaftlerin.

Demnach war das Risiko eines vorzeitigen Todes im Vergleich zu Menschen, die wenig Obst essen, mit "8 am Tag" um ein Drittel reduziert, wenn 800 Gramm Obst und Gemüse am Tag verzehrt wurden. Das Risiko für Herzkreislaufkrankheiten sank um ein Viertel. Mit steigendem Obst- und Gemüsekonsum zeigte sich eine graduelle Risikoreduktion. Allerdings ist es den Studienautoren zufolge besser, wenig Obst- und Gemüse zu essen als gar keines.

Bislang hatte keine Studie untersucht, wie groß die Menge an Obst und Gemüse sein sollte, um den gesundheitlichen Nutzen zu steigern. Mit dem Verzehr von 200 Gramm Obst und Gemüse senkte sich das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfällen sowie einem vorzeitigen Tod um 10,8 Prozent. Diese Risikominderung ließ sich bis zu einer Menge von 800 Gramm nachweisen.


Vitaminpillen bieten kaum Ersatz

Die aktuellen Ergebnisse stammen aus der zusammengefassten Analyse von 95 bevölkerungsbasierten Studien zum Thema und wurden im "International Journal of Epidemiology" veröffentlicht.

Unklar ist indes, ob allein die Menge an Obst und Gemüse für den gesundheitlichen Nutzen verantwortlich ist. Möglicherweise spielen auch andere in der Studie nicht berücksichtigte gesundheitsfördernde Lebensstilfaktoren eine Rolle, die sich bei Obst- und Gemüseessern eher finden. Dies könnte zum Beispiel körperliche Aktivität und ein geringer Nikotin- oder Alkoholkonsum sein. Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel könnten aber nicht zu einem vergleichbar positiven Effekt führen, so die Wissenschaftler.

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