Hilft Botox gegen starkes Schwitzen?

Wer regelmäßig ohne entsprechenden Anlass stark zu schwitzen beginnt, erwägt möglicherweise eine Behandlung mit Botox-Spritzen. Die Wirksamkeit allerdings ist nicht sicher belegt, heißt es im "Deutschen Ärzteblatt".


Botox soll Schweißdrüsen ruhigstellen

Die Initiative des medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbands hat in ihrem IGel-Monitor Studien zur Wirksamkeit von Botulinumtoxin-Spritzen bei übermäßigem Schwitzen überprüft und kommt zu der Bewertung "unklar". Krankhaftes Schwitzen ist für Betroffene oftmals sehr belastend und lässt sich mit verschiedenen Therapien behandeln. Substanzen mit Aluminiumsalzen, die auch in vielen Deodorantien enthalten sind, können nach äußerlichem Auftragen helfen, indem sie die Schweißdrüsen verschließen. Schweißdrüsen lassen sich zudem chirurgisch entfernen. Injektionen mit Botox als weitere Therapiemöglichkeit wird oftmals als sichere Methode propagiert und kann greifen, wenn andere Behandungen nicht ausreichend wirken. 

Botox soll, in die Haut injiziert, Nervenimpulse blockieren und damit die Schweißdrüsen ruhigstellen. Die Kosten der Behandlung werden allerdings nur in Ausnahmefällen von der Gesetzlichen Krankenkasse übernommen. In der Regel muss die nicht ganz günstige Therapie also privat bezahlt werden und zudem nach einigen Monaten wiederholt werden. Bei dieser Botoxbehandlung  ist mit Kosten zwischen 360 und 1.000 Euro zu rechnen.


Wissenschaftler finden Hinweise aus Botoxwirkung

Die Wissenschaftler des IGel-Monitors fanden eine Übersichtsarbeit und eine Einzelstudie, die die Wirksamkeit untersuchten. Den Ergebnissen zufolge kann die Botoxbehandlung die Schweißproduktion reduzieren und die Lebensqualität verbessern. Der Effekt sei groß und könnte monatelang anhalten, so die Forscher. Aus den Untersuchungen ging aber offenbar nicht hervor, ob die Studienteilnehmer die Botoxbehandlung als IGel-Leistung in Anspruch genommen hatten, auch waren die Ergebnisse aufgrund der Unterschiedlichkeit nicht vergleichbar. 

Die Forscher fanden damit Hinweise auf einen Nutzen der Behandlung. Echte Belege dafür stehen allerdings noch aus, weshalb es die Bewertung "unklar" gab.

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