Warum der Rauchstopp Frauen schwerer fällt

Für das neue Jahr haben sich sicher viele Menschen vorgenommen, den Zigaretten endgültig zu entsagen. Studien zeigen: Für Frauen ist das schwerer. Ein Grund dafür könnte der menstruelle Zyklus sein, lassen Studienergebnisse vermuten.

 

 

Magnetresonanztomographie gewährt Einblick ins Gehirn

 

Frauen tun sich mit einem Rauchstopp schwerer als Männer, zeigen Untersuchungen. Auch werden sie schneller abhängig von Zigaretten als Männer, ließ sich in Tierversuchen nachweisen. Weibliche Mäuse wurden schneller abhängig und arbeiteten mehr für die ersehnte Dosis Nikotin. Dass das Verlangen nach Nikotin nach dem Rauchstopp von den Hormonen abhängig ist, ergab unlängst eine Studie von Wissenschaftlern aus Montréal.

 

Sie untersuchten die Hirnaktivität mittels Magnetresonanztomographie beim Verlangen nach Nikotin und die Veränderungen der Hirnaktivität in Abhängigkeit vom menstruellen Zyklus an 15 Männern und 19 Frauen, die mindestens 15 Zigaretten am Tag rauchten. Frauen erhielten die Untersuchung zweimal zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihres menstruellen Zyklus.

 

 

Verlangen in der ersten Zyklushälfte größer

 

Bei Frauen zeigte sich, dass sich die Muster der verlangensbezogenen Hirnaktivität über den menstruellen Zyklus veränderte. Während der ersten Phase des menstruellen Zyklus, in der das Ei heranreift, waren verschiedene Hirnanteile wesentlich aktiver als in der zweiten Phase des Zyklus. Unkontrolliertes Verlangen nach Zigaretten war in der ersten Zyklushälfte nach Beendigung der Blutung stärker.

 

Der Abfall der weiblichen Geschlechtshormone Östrogene und Progesteron verschlimmern möglicherweise Entzugssymptome und erhöhen die Aktivität von Nervenschaltkreisen, die mit dem Verlangen nach Nikotin in Verbindung stehen, so die Forscher der im "Psychiatry Journal" veröffentlichten Studie.

 

Demnach könnte der Rauchstopp in der zweiten Hälfte der Menstruation einfacher sein. Nicht zu vernachlässigen sind aber auch andere Faktoren, die den Erfolg eines Rauchstopps beeinflussen. Möglicherweise sind Stress, Angst und Depressionen sogar die wesentlicheren Faktoren. Die Studie verdeutlicht aber, wie wichtig die genauere Untersuchung der neurobiologischen Mechanismen der Sucht ist.

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