Räumlich Konstruktives Training

Methode zu Räumlich Konstruktives Training

Räumlich-konstruktives Training trainiert Menschen - fast immer Kinder - darin, aufgenommene Sinneseindrücke richtig zu verarbeiten. Es geht hier vor allem um visuelle und kognitive Möglichkeiten, die verbessert werden sollen, ebenso wie die Fähigkeit zur räumlichen Vorstellung und richtigen Wahrnehmung.

Wer profitiert von diesem Training?

Kinder und Erwachsene, die:
  • Schwierigkeiten haben, Formen und Objekte zu erkennen oder diese zu beschreiben
  • Schwierigkeiten haben, Entfernungen abzuschätzen
  • die analoge Uhr nicht oder kaum lesen können
  • überhaupt Schwierigkeiten haben, zu lesen, zu schreiben und zu rechnen.

Was ist im Vorfeld zu beachten?

Betroffene wirken oft ungeschickt und stoßen sich auffällig oft. Einige zeigen auch Schwierigkeiten dabei, Messer und Gabel zu benutzen. Es kann ganz unterschiedlich sein, inwieweit die visuelle Information verarbeitet werden kann. Betroffen sein kann bereits der Sehnerv, oder auch erst die Feinmotorik oder Grobmotorik und alle Stufen dazwischen.
Häufig treten auch folgende Auffälligkeiten auf:
  • Beim Lesen kann die Zeile nicht eingehalten werden
  • Verkehrssituationen können nicht richtig eingeschätzt werden
  • Stadtpläne können nicht entziffert werden
  • Auch im Umgang mit Menschen wird die räumliche Distanz kaum beachtet.

Wie läuft das Training ab?

Die Förderung der räumlich-konstruktiven Fähigkeiten findet überwiegend spielerisch statt und baut auf den Erfolgserlebnissen im Umgang mit bestimmten Materialien auf. Besonders wird dabei der Umgang mit Mengen geschult. Das Ziel des Trainings ist die Vermittlung von Strategien, die dazu beitragen, den Alltag und die Schule besser zu bewerkstelligen. Neben aktuellen Computeranwendungen bedienen sich die Therapeuten, meist Ergotherapeuten, vieler verschiedener zielführender Spiele. Außerdem vermitteln sie die Grundlagen des Störungsbildes und die Vorgehensweisen und Grenzen des Trainings.

Was ist im Anschluss an das Training zu beachten?

Auch nach dem Training ist es sinnvoll, die Kinder oder Betroffenen durch Strukturen zu unterstützen, in denen sie sich besser zurechtfinden können. Dies können beispielsweise Hilfslinien und Seitenränder in Heften sein oder eine penible Ordnung in der gesamten Schulmaterialverwaltung. Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt zur Förderung eines betroffenen Kindes ist die Weiterentwicklung des Selbstvertrauens durch Erfolgserlebnisse und häufiges Loben und Ermuntern.

Alternativen zu Räumlich Konstruktives Training

Die Sensitive Integration, auch Sensorische Integrationstherapie, kann alternativ, je nach Diagnose, in einigen Fällen ebenso angewandt werden.

Kosten zu Räumlich Konstruktives Training

Die Kosten für das Räumlich Konstruktive Training werden im Rahmen einer Ergotherapie von den Krankenkassen übernommen. Es ist grundsätzlich eine Anweisung des behandelnden Mediziners notwendig. Zum Teil sind private Zuzahlungen erforderlich. Wie hoch diese sind, ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich.
Im Durchschnitt werden von den Kassen maximal neun Sitzungen innerhalb von drei Monaten bezahlt, danach wird oft eine erneute ärztliche Verordnung nötig. In der Privaten Krankenversicherung werden die Kosten in der Regel vom Versicherten vorfinanziert.

Daten/Fakten zu Räumlich Konstruktives Training

Diagnostik räumlich-konstruktiver Störungen

Ein Beispiel:
Mit dem "Mosaiktest" wird im Umgang mit Würfeln oder mit Puzzlewürfeln das Versuch-Irrtum-Verhalten eines Kindes geprüft.
Die betroffenen Kinder können die passende Seite des Würfels nicht finden und sie zu den anderen Würfeln legen. Sie nehmen eine andere Seite. Sie sehen sogar, dass etwas nicht passt, können aber meistens die Lösung nicht selbst herausfinden.

Links zu Räumlich Konstruktives Training

Einschätzungsbogen für raumanalytische und räumlich-konstruktive Störungen bei Kindern
http://www.handlungsplan.net/wp-content/files/Einschaetzungsbogen_raumanalytische_raeumlich_konstruktive_Stoerungen_Kinder.pdf

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