Kognitive Umstrukturierung

Methode zu Kognitive Umstrukturierung

Das Therapieziel ist, Gedanken und Gefühle über sich selbst, seinen Nächsten oder seine Umwelt positiv zu verändern.

Wann ist die Kognitive Umstrukturierung hilfreich?

  • Für biographische Klärungsarbeit
  • Zur Problembewältigung und in der Verbindung mit Selbstmanagement
  • Bei negativem Selbstbezug und Minderwertigkeitsgefühlen
  • Bei Ängststörungen und Depressionen  
  • Bei Ess- und Zwangsstörungen
  • Bei Leistungsstress.

Die vier Grundkategorien von Glaubensmustern

  • 1. Absolute Forderungen: Eigene Wünsche und Bedürfnisse werden zu unabänderlichen Forderungen und Notwendigkeiten erklärt.
  • 2. Einseitige Fremd- oder Selbstabwertung: Aufgrund eines Ereignisses oder einer Eigenschaft wird verallgemeinert: "Wenn ich die Prüfung nicht bestehe, macht es keinen Sinn, weiterzuleben."
  • 3. Katastrophendenken: Negative Ereignisse werden übersteigert zu einer Katastrophe: "Es wäre absolut schrecklich, wenn ich verlassen würde."
  • 4. Niedrige Frustrationsgrenze: Ereignisse werden als unerträglich wahrgenommen: "Ich könnte es nicht aushalten, wenn mein Freund auch andere Frauen attraktiv fände."

Die weitläufig bekannten Methoden der kognitiven Umstrukturierung sind:
  • Die Rational-Emotive Therapie von Ellis
  • Die kognitive Therapie von Beck
  • Die Methode der Umbenennung von Goldfried
  • Das Selbstverbalisationstraining von Meichenbaum.

Alle Verfahren basieren auf vier Grundannahmen:
  • Der menschliche Organismus reagiert auf kognitive Repräsentanten, also Vorstellungen, Überzeugungen und innere Bilder über die Welt und sich selbst und nicht auf die Realität
  • Diese kognitiven Repräsentanten beeinflussen sämtliche Lernprozesse
  • Menschliches Lernen geschieht überwiegend kognitiv
  • Gedanken, Gefühle und Verhalten bedingen einander und beeinflussen sich wechselseitig.

Wie läuft die Kognitive Umstrukturierung ab?

Betroffene sollen lernen, neue Gedanken über sich und ihr Umfeld aufzunehmen und neue Strategien eigenständig anzuwenden.
Verhaltensmuster sollen langfristig und ohne fremde Hilfe angewendet werden können.

Wann ist das Therapieziel erreicht?

Betroffene akzeptieren bisherige Überzeugungen von sich aus als falsch und unwahr.

Alternativen zu Kognitive Umstrukturierung

Es gibt Alternativen im Bereich des Coaching, die bei weniger Zeitaufwand zu ähnlichen Einsichten und Veränderungen führen können wie die Kognitive Umstrukturierung. Viele dieser Methoden sind von der Kognitiven Psychotherapie abgeleitet und entsprechend der jeweiligen Ausrichtung verändert worden.
Voraussetzung für die Coachingarbeit ist allerdings Offenheit und der Wille zur Veränderung. Dies ist bei krankhaften Störungen jedoch oft nicht gegeben.
Das Erlernen von Entspannungstechniken kann alternativ sinnvoll sein, da das Erfahren von tiefer Entspannung häufig auch zu neuen Sichtweisen führt. Über die muskuläre Entspannung können sich zum Teil auch negative Denkgewohnheiten "entspannen". Bei stärkeren Depressionen trifft dies nicht zu. Sie erfordern psychologische oder medizinische Behandlung.

Kosten zu Kognitive Umstrukturierung

Die Kognitive Umstrukturierung wird nur im Rahmen einer Verhaltenstherapie von den Krankenkassen übernommen, sofern diese von einem Arzt oder Psychologen mit Kassenzulassung ausgeführt wird. Der Einsatz der Kognitiven Umstrukturierung innerhalb einer Beratung oder eines Coachings sind Privatleistungen.

Daten/Fakten zu Kognitive Umstrukturierung

Die "Rational-Emotive Therapie" von Ellis ist der älteste kognitive Therapieansatz, der in den 50er Jahren vom Amerikaner Albert Ellis entwickelt wurde.

Die Theorie:
Emotionale Probleme und Verhaltensstörungen sind das Ergebnis einer verzerrten, irrationalen Sichtweise des einzelnen Menschen über die Umstände und sich selbst, wie etwa:

  • Ich muss immer alles richtig machen
  • Die Leute müssen mich mögen.

Links zu Kognitive Umstrukturierung

Weitere Informationen:
Deutsche PsychotherapeutenVereinigung

Deutscher Fachverband für Verhaltenstherapie e. V.

Quellenangabe für Zitate

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