Dynamische Psychotherapie

Methode zu Dynamische Psychotherapie

Negative Erwartungen spiegeln sich in negativen Erfahrungen. Die dynamische Psychotherapie ist ein tiefenpsychologisch fundiertes Verfahren, das seine Wurzeln in der Psychoanalyse nach Freud hat. In den 1950iger Jahren wurde es durch die Psychologin Annemarie Dührssen entwickelt. Die dynamische Psychotherapie soll das Bewusstsein Betroffener zu sich selbst und ihrer Umwelt ändern.
Es wird davon ausgegangen, dass der psychischen Störung, die in manchen Fällen zusätzlich körperliche Symptome hervorgebracht hat, ein innerer Konflikt zugrunde liegt. Dieser ist dem Menschen oft nicht bewusst und beruht auf negativen und unangenehmen Erfahrungen, meistens aus der Kindheit.

Ursprünglich negative Überzeugungen können zum Beispiel sein:
  • „Ich kann das nicht.“
  • „Ich bin nicht gut genug.“
  • „Ich bin nichts wert.“
Sie können so fest im Unbewussten verwurzelt sein, dass die Ereignisse im Leben bisher immer dieselbe Problematik angenommen hatten. Generell kann gesagt werden, dass tiefenpsychologisch orientierte Verfahren eher dann angebracht sind, wenn die Störung tief sitzt, viele oder alle Lebensbereiche beeinträchtigt sind und/oder die Ursache der Beeinträchtigung in den ersten Lebensjahren angesiedelt werden kann.
Störungen, die eher in einer späteren Lebensphase entstanden sind, die ein normales Leben zulassen und eher als eine Art Krise oder Sinnkrise empfunden werden, können teilweise auch über den Bereich Coaching und Selbsterfahrung gelöst werden.

Wann ist eine Dynamische Psychotherapie sinnvoll?

  • Borderline Störungen
  • Neurosen
  • Psychosomatische Störungen
  • Persönlichkeitsstörungen (PK), wie etwa der zwanghaften PK oder der abhängigen PK
  • Depressionen
  • Suchterkrankungen.

Was ist im Vorfeld zu beachten?

Am häufigsten wird die dynamische Psychotherapie in Einzelsitzungen abgehalten, aber auch Gruppensitzungen sind möglich. Die Abstände der Sitzungen sind im Gegensatz zu anderen Therapieverfahren meistens nicht genau vorgegeben, sondern richten sich nach dem Bedarf. Eine Therapiesitzung dauert zwischen 30 und 50 Minuten. Je nach Bedarf sind etwa 20 bis 60 Termine wahrzunehmen.

Wie läuft die Therapie ab?

Therapeuten unterstützen den Prozess der Selbsterkundung aktiver als bei einer psychoanalytischen Sitzung nach Freud. Betroffene werden befähigt, Mitmenschen und Umwelt bewusster zu erleben. Sie erfahren, welche Lebenseinstellungen bisher prägend waren und nach welchen Mustern Beziehungen verlaufen.
Ein Therapieschwerpunkt stellt die Steigerung des zumeist wenig vorhandenen Selbstwertgefühls dar, welches meistens durch den inneren Konflikt verzehrt, geschwächt oder von fremden Ansichten durchsetzt ist. Betroffenen ist dieses negative Selbstbild zu Beginn der Therapie meistens nicht bewusst. In der Begegnung mit dem Therapeuten, mit Gruppenteilnehmern oder zuhause lernen sie dieses Selbstbild besser kennen.
Und sie verstehen den Einfluss der eigenen negativen Einstellung auf andere Menschen und abweisende Reaktionen einzuschätzen. Im Laufe der Zeit gewinnen Betroffene etwas Abstand zu alten Überzeugungen und entwickeln über das Festlegen und Erreichen von Teilzielen ein neues Selbstwertgefühl.

Alternativen zu Dynamische Psychotherapie

Alternativ werden auch Therapieformen der tiefenpsychologisch fundierten Psychologie angewendet.
Diese sind hauptsächlich:
  • Die Psychoanalyse nach Freud beziehungsweise die heute ausschließlich gebrauchte Verkürzung namens "Analytische Psychotherapie"
  • Die Analytische Psychologie nach Jung  
  • Die Individualpsychologie nach Adler.

Kosten zu Dynamische Psychotherapie

Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Therapiekosten für:
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapieverfahren (TPF) wie zum Beispiel die dynamische Psychotherapie
  • Die Analytische Psychotherapie (AP)
  • Die Verhaltenstherapie.
Die Anzahl der Stunden ist auf einen bestimmten Höchstsatz begrenzt. Die Gruppe der Therapeuten, deren Arbeit von den Kassen ganz oder teilweise übernommen werden, ist auf Diplompsychologen und Psychiater beschränkt. Suchende warten mitunter mehrere Monate bis Jahre auf einen freien Therapieplatz. Zur Kostenübernahme muss außerdem eine Diagnose mit Krankheitswert vorliegen. Als Alternative bietet sich die Therapie bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie an, die allerdings selbst gezahlt werden muss. Einige Zusatzversicherungen beteiligen sich teilweise an den Kosten.

Daten/Fakten zu Dynamische Psychotherapie

Die ursprünglichen, negativen Überzeugungen können zum Beispiel sein:
  • „Ich kann das nicht.“
  • „Ich bin nicht gut genug.“
  • „Ich bin nichts wert.“
Sie können so fest im Unbewussten verwurzelt sein, dass die Ereignisse im Leben des Betroffenen bisher immer dieselbe Problematik angenommen hatten. Generell kann gesagt werden, dass tiefenpsychologisch orientierte Verfahren eher dann angebracht sind, wenn die Störung tief sitzt, viele oder alle Lebensbereiche beeinträchtigt und/oder die Ursache der Beeinträchtigung in den ersten Lebensjahren angesiedelt werden kann.
Störungen, die eher in einer späteren Lebensphase entstanden sind, die ein normales Leben zulassen und eher als eine Art Krise oder Sinnkrise empfunden werden, können teilweise auch über den Bereich Coaching und Selbsterfahrung gelöst werden.

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