TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation)
Methode zu TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation)
TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) ist ein elektrisches Verfahren, das mit Hilfe von Wechselstromimpulsen Schmerzen lindert. Es gehört zu den Elektrotherapien.Wozu wird die Methode eingesetzt?
Nerven werden im oder in der Nähe des Schmerzgebietes mit Hilfe von Elektroden stimuliert. Die von den Nerven weitergeleiteten Impulse lösen eine Gegenirritation im Gehirn aus und bewirken damit Schmerzlinderung.Die TENS-Vorteile sind:
- Zuverlässige Wirksamkeit
- Nebenwirkungsarm
- Kostengünstig
- Der Reiz selbst ist nicht schmerzhaft. Teilweise ist ein Kribbeln auf der Haut wahrzunehmen.
- Therapie ohne Medikamente.
Für wen ist Tens geeignet?
Folgende akute und chronische Schmerzen können mit Reizstrom unterschiedlicher Frequenzen behandelt werden:- Muskelverspannungen
- Hexenschuss und chronische Rückenschmerzen
- Chronische Schmerzsyndrome wie chronischer Kopfschmerz
- Schmerzsyndrome mit psychischen und körperlichen Ursachen (Pseudoradikulärsyndrome)
- Gelenkschmerzen (Arthralgien) und Nervenschmerzen (Neuralgien)
- Stumpfschmerzen und postoperative Schmerzsyndrome.
Was ist im Vorfeld zu beachten?
Nicht anzuwenden bei:
- Schrittmacherträgern
- zentralen Syndromen wie dem Thalamussyndrom
- empfindungslosen (anästhesierenden) Gebieten.
Wie läuft die Behandlung ab?
Die Elektroden des Gerätes übertragen elektrische Impulse auf die Hautoberfläche. Meistens sind es Frequenzen zwischen einem und 100 Hz. Die Elektroden werden direkt an der Schmerzstelle angebracht, aber auch variabel an anderen Stellen, was vom Verlauf betroffener Nerven und der Art der Erkrankung abhängt. Die Elektroden werden zum Teil auch auf Akupunktur-Punkte angesetzt.Eine TENS-Sitzung wird meistens zwischen 20 und 50 Minuten dauern.
Die Behandlung kann täglich bis zu viermal wiederholt werden.
- Akute Beschwerden klingen häufig nach wenigen Behandlungen ab
- Chronische Schmerzen verlangen hingegen häufig eine regelmäßige TENS-Anwendung (im Hausgebrauch) über Jahre hinweg.
Was ist im Nachhinein zu beachten?
TENS kann auch im Hausgebrauch angewendet werden. Die große Einstellungsvielfalt der Geräte ermutigt zu erwünschten Experimenten.Die wählbaren Frequenzbereiche und deren Wirkungen sind:
TENS mit hoher Frequenz von 50 - 150 Hz
- Hemmt die Schmerzempfindung
TENS mit einer mittleren Frequenz von 30 - 40 Hz
- Für eine schmerzlindernde Blockade von Nerven und Ganglien
TENS mit niedriger Frequenz von 2 - 10 Hz
- Zur Hemmung von Schmerzreizen über die Ausschüttung körpereigener Neurotransmitter wie Endorphine, Dopamin, Noradrenalin und Serotonin.
Alternativen zu TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation)
Abhängig von der Art und der Ursache der Schmerzen kommen alternativ folgende Verfahren in Betracht:- Chiropraktik
- Physiotherapie
- Brügger-Therapie
- Hochtontherapie
- Wärmetherapie
- Kältetherapie
- Jacobsonsche Relaxationstherapie.
Kosten zu TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation)
Die TENS-Therapie gilt bei einigen speziellen Schmerzformen als Kassenleistung. In vielen Fällen werden die Kosten für die Miete oder die Anschaffung eines TENS-Gerätes von der Krankenkasse erstattet.Daten/Fakten zu TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation)
Wirksamkeit
Es liegen nur wenige kontrollierte Studien zu dieser Therapie vor. Die Auswertung mehrerer Studien in einer Meta-Studie ergab, dass die Behandlung mit TENS Schmerzen unmittelbar zu lindern vermag, meistens jedoch begrenzt auf wenige Stunden. Impulse hoher Frequenz haben sich dabei als effektiver erwiesen.Bisher war nicht nachweisbar, ob die Behandlung über einen längeren Zeitraum wirkt. Nach Ansicht einiger Experten eigne sich TENS überwiegend als begleitende Therapie zur Linderung unmittelbarer Schmerzen. Eine Sonderform von TENS ist die frequenzmodulierte elektromagnetische Nervenstimulation (FREMS).