Gebährmutterentfernung (Hysterektomie)

Methode zu Gebährmutterentfernung (Hysterektomie)

In der Medizin wird die Entfernung der Gebärmutter als Hysterektomie bezeichnet.
Die beiden Wortteile "hyster" und ektomie" leiten sich aus dem Griechischen ab. Dabei bedeute "hyster" Gebärmutter beziehungsweise zur Gebärmutter gehörig, und "ektomie" kann mit herausschneiden übersetzt werden.

Wann ist eine Hysterektomie notwendig?

Bei bestimmten Erkrankungen der Gebärmutter kann eine Hysterektomie notwendig sein. Dies kann in folgenden Fällen zutreffen:
  • Bei Krebserkrankungen der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses
  • Bei Tumoren eines Eierstockes bzw. beider Eierstöcke
  • Bei Muskelgeschwülsten (Myomen) der Gebärmutter
  • Bei bedrohlichen Blutungen der Gebärmutter zum Beispiel durch einen Riss in der Gebärmutterwand oder anderen Komplikationen während oder nach der Geburt
  • Bei ständig wiederkehrenden Blutungen, wenn lokale Eingriffe, wie die Abtragung der gesamten Gebärmutterschleimhaut während einer Hysteroskopie nicht erfolgversprechend erscheinen. Solche Blutungen können durch eine Veränderung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium-Hyperplasie) hervorgerufen werden.
  • Bei einem Gebärmutterprolaps: Dabei handelt es sich um einen Vorfall der Gebärmutter, bei dem diese teilweise oder vollständig vor den Scheideneingang treten kann. Damit ist meistens auch eine Senkung der Scheide verbunden.
  • Bei schweren Entzündungen und Eitergeschwüren (Abszessen) im Bereich der inneren Geschlechtsorgane

Was ist im Vorfeld einer Hysterektomie zu beachten?

Der Anästhesist klärt die Patientin vor der Operation über die allgemeinen Narkoserisiken auf.
Im Rahmen einer Blutuntersuchung überprüft der Arzt vor dem Eingriff das Blutbild, die Gerinnungswerte, verschiedene Leberwerte und Enzyme.
Zudem muss die Patientin zur Operation nüchtern erscheinen, das heißt sie darf einige Stunden vorher weder etwas essen noch trinken.

Wie wird eine Hysterektomie durchgeführt?

Dem Arzt stehen drei Verfahren zur Verfügung. Diese richten sich nach folgenden Kriterien:
  • Nach Art der Erkrankung
  • Nach der körperlichen Verfassung der Patientin
  • Nach den zu erwartenden Schwierigkeiten, z. B. infolge von Verwachsungen nach vorausgegangenen Operationen oder Entzündungen.

Die drei Verfahren sind:
  • Abdominale Hysterektomie: Der Arzt entfernt die Gebärmutter über einen Bauchschnitt.
  • Vaginale Hysterektomie: Der Arzt entfernt die Gebärmutter durch die Scheide.
  • Laparoskopische Hysterektomie: Der Arzt entfernt die Gebärmutter mittels Bauchspiegelung.

Bei den beiden ersten Verfahren verläuft der Eingriff unter Vollnarkose oder reginaler Betäubung.
Im Fall der Laparaskopie muss die Patientin dagegen immer eine Vollnarkose erhalten, da nicht jede Patientin für die Dauer des Eingriffs selbstständig atmen kann. Der Grund dafür ist, dass bei der Laparoskopie Kohlendioxid in die Bauchhöhle eingebracht wird und dadurch die Zwerchfellatmung möglicherweise beeinträchtigt wird.

Bei allen drei Methoden wird vor der Operation die Harnblase mit Hilfe eines Blasenkatheters entleert. Der Blasenkatheter wird entweder unmittelbar nach der Hysterektomie oder erst einige Tage später wieder entfernt.

Die abdominale Hysterektomie bietet dem Arzt einen besseren Einblick in das Operationsgebiet und ermöglicht leicht eine eventuell notwendige Erweiterung der Operation, z.B. in Form einer zusätzlichen Entfernung der Eierstöcke. Das ist notwendig, wenn während der Operation ersichtlich wird, dass auch diese von der Erkrankung befallen sind. Auch Verwachsungen kann der Arzt auf diese Weise gut lösen. Bei sehr stark vergrößerter Gebärmutter ist diese Bauchoperation der einzig sinnvolle Zugang.

Die vaginale Hysterektomie führt der Arzt mit speziellen Instrumenten durch, die durch die Scheide eingeführt werden. Diese Operation hinterlässt keine sichtbaren Narben, und die Patientin erholt sich nach diesem Verfahren oftmals schneller. Voraussetzung für den vaginalen Eingriff ist eine ausreichende Weite der Scheide, was nach mehreren vorausgegangenen Geburten fast immer gewährleistet ist. Ist die Gebärmutter vergrößert, muss sie unter Umständen scheibchenweise entfernt werden (morcelliert).

Die laparoskopische Hysterektomie zählt noch zu den neueren Operationsverfahren. Sie erfordert allerdings einige Übung. Auch hier darf die Gebärmutter nicht zu groß sein, da der Arzt diese erst mühsam in kleine Stücke zerteilen muss. Bei Gebärmutter-Krebs sollte keinesfalls eine laparoskopische Gebärmutterentfernung erfolgen, da sonst Krebszellen verschleppt würden und sich in der Bauchhöhle ausbreiten könnten.
Nach einer Hysterektomie, wobei es keine Rolle spielt, auf welchem Wege sie erfolgt, kommt es zu folgenden Veränderungen:
  • Eine Schwangerschaft ist nicht mehr möglich.
  • Die Regelblutung findet nicht mehr statt.
  • Bleiben beide Eierstöcke oder auch nur ein Eierstock erhalten, so werden weiterhin ausreichend Hormone produziert und es sind keine Hormonausfall-Erscheinungen zu befürchten. Wenn jedoch beide Eierstöcke entfernt werden, dann treten durch den Hormonausfall die Symptome der Wechseljahre ein, wie z.B. Hitzewallungen, Schwindel und Schweißausbrüche. Bestimmte Medikamente können diese Problematik lindern oder beseitigen (Hormonersatztherapie).

Die Hysterektomie an sich verändert nicht das sexuelle Empfinden.

Alternativen zu Gebährmutterentfernung (Hysterektomie)

Komplikationen

Folgende Komplikationen können während der Hysterektomie auftreten:
  • Stärkere Blutungen
  • Verletzung von Nachbarorganen, wie Harnblase, Darm oder Harnleiter
  • Verletzung von Nerven, Haut- oder Weichteilen
  • Allgemeine Narkoserisiken

Zu den möglichen Störungen nach einer Hysterektomie zählen:
  • Vorübergehend eingeschränkte Harnblasenfunktion
  • Nachblutungen
  • Infektionen
  • Störende wuchernde Narbenbildung
  • Verwachsungen durch operationsbedingte Entzündungs-Reaktionen

Bei angeborener Bindegewebsschwäche kann in seltenen Fällen nach Jahren eine Senkung von Scheide, Blase- oder Mastdarm eintreten.

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