Vorhautverengung (Phimose) bei Baby und Kind

Wissen zu Vorhautverengung bei Kindern

Phimose ist eine Vorhautverengung, wobei sich die männliche Vorhaut nicht oder nur teilweise über die Eichel zurückschieben lässt, da zwischen innerem Blatt der Vorhaut und Eichel Verklebungen oder Verwachsungen bestehen. Bei Säuglingen und Kleinkindern gilt die Vorhautverengung als Normalbefund. Die Vorhaut darf nicht mit Gewalt zurückgeschoben werden. Mit zunehmendem Alter lösen sich Verklebungen jedoch bei den meisten Kindern und Jugendlichen, sodass 99 Prozent der 16- bis 17-jährigen Jungen keine Phimose mehr aufweisen.

Ursachen

Eine Vorhautverengung ist bei kleinen Kindern normal. 90 Prozent der Säuglinge weisen eine Vorhautverengung auf. Bis zum Alter von vier Jahren sind es noch über zehn Prozent, bei über Zehnjährigen immerhin noch drei bis fünf Prozent. Erworbene Ursachen können Entzündungen der Eichel und/oder des Vorhautblatts sein. Auch immer wiederkehrende Entzündungen der Harnwege oder Operationen und Verletzungen in diesem Bereich können zur Vorhautverengung führen.

Diagnose zu Vorhautverengung bei Kindern

Eine Vorhautverengung ist bei Säuglingen normal, über 90 Prozent weisen sie auf. Bei vierjährigen Jungen sind es noch über zehn Prozent, bei über Zehnjährigen immerhin noch drei bis fünf Prozent, wobei die Häufigkeit in den folgenden Jahren noch abnimmt. In der Kindheit ist die Verbindung von Vorhaut und Penis nicht ungewöhnlich und sie löst sich im Laufe der Reifung oft von selbst. Man sollte deshalb – es sei denn, es tauchen Probleme beim Urinieren oder wiederkehrende Harnwegsentzündungen oder Entzündungen der Eichel und Vorhaut auf – nicht zu früh behandeln. Es kann bis zur Präpubertät etwa mit zehn Jahren gewartet werden.
Um eine echte Phimose im Kindesalter handelt es sich, wenn der Harnstrahl nicht kräftig und geradlinig ist, sondern gefächert. Bei sanftem Zurückschieben der Vorhaut sollte die Mündung der Harnröhre an der Eichelspitze bereits im ersten Lebensjahr sichtbar sein. Der Facharzt (Urologe) kann zwischen normaler physiologischer und behandlungsbedürftiger Vorhautverengung im Kindesalter unterscheiden.

Symptome

Die Vorhautverengung im Kindesalter ist meist normal. Die Schleimhäute von Eichel und Vorhaut sind noch miteinander verbunden und der Ablösungsprozess geht häufig in den ersten vier Lebensjahren vor sich, manchmal jedoch auch später. Besonders im Windelalter ist die physiologische Phimose auch ein Schutz vor Keimen und Entzündungen. Bei der entwicklungsbedingten Phimose bestehen deshalb keine Probleme. Anders ist es bei der echten Phimose im Kindesalter. Der Urinstrahl ist schwach, gekrümmt und gefächert. Der Urologe sollte entscheiden, ob und welche Behandlung beim Kind am ehesten in Frage kommt.

Behandlung zu Vorhautverengung bei Kindern

Bei einer kindlichen behandlungsbedürftigen Vorhautverengung in den ersten Lebensjahren mit Beeinträchtigung des Wasserlassens untersucht der Arzt die Verschiebbarkeit der Vorhaut und das Verhältnis der Vorhautweite zum Penisdurchmesser. Sinnvoll ist bei Kindern häufig zunächst ein Behandlungsversuch mit kortisonhaltigen Salben. Täglich wird die verengte Vorhaut vier bis sechs Wochen lang eingecremt und vom Kind selbst sanft gedehnt. Hilft diese konservative Behandlung nicht, kommt eine Operation in Frage. Hier stehen verschiedene Techniken zu Verfügung, sodass nicht immer eine vollständige Entfernung der Vorhaut (Zirkumzision) nötig ist, vor allem, wenn das nicht gewünscht ist. Die Operation wird bei Kindern normalerweise in Vollnarkose durchgeführt, auch wenn eine lokale Betäubung bei Erwachsenen in der Regel ausreicht.

Prognose

Wird eine echte Phimose im Kindesalter behandelt, bestehen die üblichen Risiken der Narkose und Operation sowie postoperative Risiken wie Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Narbenbildung.
In der Regel ist nach Heilung der Operationswunden aber damit zu rechnen, dass keine Probleme mehr auftauchen. Bleibt die Behandlung einer echten Phimose im Kindesalter aus, kann es mit Eintreten der Pubertät zu Schwierigkeiten kommen. Denn der Penis wächst erheblich, Erektionen sind problematisch. Auch lassen sich Penis und Vorhaut nicht ausreichend reinigen, sodass Entzündungen entstehen können. Langfristig ist die unbehandelte Vorhautverengung bei Männern auch mit einem erhöhten Risiko für das Peniskarzinom verbunden.

Selbsthilfe zu Vorhautverengung bei Kindern

Bereits im Säuglingsalter sollte die Spitze des Penis sanft gereinigt werden (nur Wasser, höchstens sanfte Waschlotionen). Niemals darf man mit Gewalt die Vorhaut zurückziehen. Ab dem Pubertätsalter sollten Vorhaut und Penis täglich gereinigt werden.
Eine Phimose (Vorhautverengung) sollte bereits in den kindlichen Vorsorgeuntersuchungen, die allen gesetzlich Krankenversicherten zusteht, festgestellt und dokumentiert werden. Bei Zweifel über die Behandlungsbedürftigkeit sollte ein Facharzt, der Urologe, kontaktiert werden.

Links zu Vorhautverengung bei Kindern

Berufsverband der Deutschen Urologen e. V.
Uerdinger Str. 64
40474 Düsseldorf
http://www.dgu.de/Vorhautverengung-Phimose

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