Viren und Bakterien

Wissen zu Viren und Bakterien

Viren und Bakterien sind Mikroorganismen und häufige Erreger von Krankheiten.

Viren (Singular: Virus)

Sie sind kleinste, einfach aufgebaute Partikel mit einer Hülle aus Eiweiß und genetischem Material. Sie können sich nicht selbst fortpflanzen oder vermehren und brauchen dafür einen Wirt wie den Menschen. Sie können nur 0,00002 mm groß werden. Das Erbmaterial, entweder Desoxyribonukleinsäure (DNA) oder Ribonukleinsäure (RNA), ist der Bauplan des Virus. Dringen Viren über Haut und Schleimhäute der Atemwege, des Magendarmtrakts oder des Urogenitaltrakts in den Körper ein, vermehren sie sich in Körperzellen. Dazu benutzen sie diese und stellen sie in ihren eigenen Dienst, sodass die Zelle die Viren produziert. Viren sind häufig wirtsspezifisch, das heißt, sie befallen nur den Menschen oder den Menschen und wenige Tiere, oder sie befallen nur Tiere oder Pflanzen. Nicht alle Viren sind also dem Menschen gefährlich.

Bakterien

Sie sind einzellige Mikroorganismen, aber deutlich größer als Viren und in der Lage, sich selbst zu vermehren, indem sie sich in der Mitte teilen. Neben genetischem Material besitzen sie für ihre Stoffwechselprozesse Organellen. Nicht alle Bakterien sind Krankheitserreger, viele Bakterien, etwa im Darm, sind sogar äußerst nützlich. Einige davon werden manchmal, etwa durch Störungen des Immunsystems, zur Gefahr, nämlich dann, wenn ein Ungleichgewicht in der natürlichen Bakterienflora besteht.
Andere werden zur Gefahr, wenn sie an Körperstellen gelangen, an denen sie nicht zur normalen Bakterienflora gehören. Ein Beispiel dafür sind E. coli-Bakterien des Darms, die in die Harnröhre gelangen und eine Blasenentzündung auslösen. Es gibt auch körperfremde Bakterien, die für bestimmte Krankheiten verantwortlich sind.

Ursachen

Bakterien und Viren können Krankheiten oder Infektionen verursachen. Ein geschwächtes Immunsystem und Vorerkrankungen fördern oft die Ausbreitung fremder oder körpereigener Bakterien im Körper, sodass Krankheiten entstehen. Es gibt auch Krankheitserreger, die bei Erstkontakt fast immer zu einer bestimmten Krankheit führen (beispielsweise das  Windpockenvirus).

Diagnose zu Viren und Bakterien

Virale und bakterielle Infektionen treten meist mit bestimmten Krankheitszeichen in Erscheinung. Wichtig ist, die Art der Infektion und den Infektionsweg festzustellen. Bei Verdacht auf eine bestimmte Infektion dienen Abstriche, Urin- und Stuhluntersuchungen sowie Blutuntersuchungen dem Nachweis des Krankheitserregers. Entsprechend wird der Betroffene befragt oder gegebenenfalls auch Blut, Urin und Stuhl untersucht. Je nach Hinweis können weiterführende Tests notwendig werden.

Symptome

Die Symptome bakterieller und viraler Infektionen hängen mit der Art des Mikroorganismus zusammen.

Behandlung zu Viren und Bakterien

  • Die Behandlung von Bakterien ist seit der Entwicklung von Antibiotika im Allgemeinen wesentlich einfacher als die von Viren. Antibiotika töten Bakterien (bakterizide Antiobiotka) ab oder hemmen ihr Wachstum (bakteriostatische Antibiotika), indem sie Stoffwechselprozesse des Bakteriums beeinflussen. Getötete Bakterien werden dann von Körperzellen entfernt oder abgebaut. Viele Bakterien können leider eine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln, indem sie ihr Erbgut verändern, sodass das Antibiotikum ihnen nicht mehr schaden kann. Dies ist zunehmend etwa bei Bakterien wie Staphylokokken und Tuberkulosebakterien der Fall.

  • Das Wachstum von Viren lässt sich nur schwer oder gar nicht beeinflussen, da Viren den Stoffwechsel der Wirtzelle nutzen, um sich zu vermehren. Bei vielen Erkrankungen wie Erkältungen oder Magendarminfekten ist deshalb lediglich eine Behandlung sinnvoll und möglich, die die Beschwerden reduziert (symptomatische Behandlung). Zum Einsatz kommen Schmerzmedikamente, Medikamente gegen Fieber und Durchfall. Virustatika sind Medikamente, die die Vermehrung der Viren etwa durch die Hemmung am Eindringen in die Zelle oder die Hemmung der Vermehrung in der Zelle eindämmen. Die Wirksamkeit ist von der Art der Virusinfektion abhängig. Wirksame Virustatika gibt es beispielsweise für Infektionen wie die Grippe, Herpes, HIV oder Hepatitis.

Selbsthilfe zu Viren und Bakterien

Es git Schutzmöglichkeiten vor viralen und bakteriellen Infektionen. Werden je nach Krankheitserreger bestimmte Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, Desinfektion, kein Teilen gemeinsamer Untensilien, Abkochen von Fleisch und Gemüse, das Tragen eines Mundschutzes oder Ähnliches eingehalten, wird eine Infektion unwahrscheinlicher.
Daneben dienen Impfungen dem Infektionsschutz. Dies sind beispielsweise Impfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Masern, Diphterie, Pneumokokken, Grippe (Influenza) und Hepatitis (Leberentzündung). Gegen Mikroorganismen, die in den Tropen verbreitet sind, existieren teilweise ebenfalls wirksame Impfungen. Bei sexuell übertragbaren Krankheiten stellt die Benutzung von Kondomen den besten Schutz dar. Dem Infektionsschutz dient bei einigen hochansteckenden Erkrankungen wie etwa Masern auch die Isolierung von Erkrankten. Krankenhäuser verfügen deshalb häufig über Infektions- und Isolierabteilungen.

Links zu Viren und Bakterien

Informative Sendung des NDR Norddeutscher Rundfunk
Norddeutscher Rundfunk
Rothenbaumchaussee 132 - 134
20149 Hamburg
Was unterscheidet Viren und Bakterien?

Universität Kassel
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