Unterzucker

Wissen zu Unterzucker, allgemein

Ist der Zuckergehalt des Blutes zu niedrig, entsteht Unterzucker (Hypoglykamie). Bereits ab Werten von unter 50 mg/dl kann von Unterzucker gesprochen werden, insbesondere dann, wenn Beschwerden vorhanden sind.
Zucker (Glukose) ist der Brennstoff der Körperzellen. Er liefert die nötige Energie und sorgt dafür, dass Stoffwechselvorgänge reibungslos ablaufen. Ist der Zuckerspiegel zu niedrig, steht den Geweben, Organen und dem Gehirn zu wenig Energie zu Verfügung, sodass der Körper mit einer Stressreaktion antwortet und Beschwerden entstehen.
Manche Menschen haben bereits Beschwerden, wenn der Zuckerspiegel 50 mg/dl noch gar nicht erreicht oder unterschritten hat. Es gibt aber auch Betroffene, die den Unterzucker nicht bemerken.
Unterzucker ist eine Störung des Stoffwechsels, also ein Symptom, das bei verschiedenen Erkrankungen und häufig bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) auftritt. Aber auch gesunde Menschen können Unterzucker entwickeln, etwa nach körperlicher Belastung, wenn die Kohlenhydratzufuhr zuvor möglicherweise zu gering war.

Ursachen

Warum es zu Unterzucker kommt, kann ganz unterschiedliche Ursachen haben:
  • Medikamente bei Zuckerkrankheit: falsche Dosierung und zu geringe Kohlenhydratzufuhr
  • Körperliche Belastung: zu hoher Zuckerverbrauch bei zu geringer Zufuhr von Kohlenhydraten
  • Hormonprobleme: Bildung von zu viel Insulin, das für die Aufnahme von Zucker in die Zellen sorgt
  • Zu geringe Bildung von Zucker in der Leber: Leberfunktionsstörungen und Alkoholvergiftungen verhindern, dass die Leber Glukose bildet.

Diagnose zu Unterzucker, allgemein

Kommt es zu Beschwerden, können diese bereits auf die Diagnose hinweisen. Dies ist aber nicht bei allen Betroffenen der Fall. Festgestellt werden kann Unterzucker nur mit einer Blutzuckermessung.
Bei Werten unter 40 mg/dl handelt es sich definitiv um Unterzucker, bei Werten unter 50 mg/dl dann, wenn neurologische, also vom Gehirn ausgehende Beschwerden bestehen. Möglicherweise schließen sich weitere Untersuchungen an, um der Ursache des Unterzuckers auf den Grund zu gehen.

Symptome

Unterzucker führt nicht bei jedem Meschen zu Beschwerden. Typisch sind jedoch:
  • Heißhunger
  • Zittern
  • kalter Schweiß
  • blasse Haut
  • Kopfschmerzen
  • Herzklopfen
  • Unruhe

Daneben kann es zu neurologischen Beschwerden kommen:
  • Sehstörungen
  • Koordinationsstörungen
  • Apathie
  • Erregtheit
  • Bewusstseinsstörungen
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Krampfanfälle
  • Bewusstseinstörungen

Behandlung zu Unterzucker, allgemein

Erste Maßnahme bei Verdacht auf Unterzuckerung ist die Zufuhr von Kohlenhydraten (Zucker). Dabei sind Zucker zu bevorzugen, die schnell zu Verfügung stehen wie Traubenzucker oder Flüssigzucker (geeignet sind auch Fruchtsäfte oder Limonade).
Bei Bewusstlosigkeit ist der Notarzt zu alarmieren, denn Zucker (Glukose) muss als Infusion über die Vene zugeführt werden.

Prognose

Eine leichte Unterzuckerung ist einfach zu behandeln. Dennoch kann eine Person mit Unterzuckerung andere Menschen und sich selbst gefährden (beispielsweise im Straßenverkehr).
Häufige Unterzuckerungen sollten vermieden werden, da mögliche gesundheitliche Folgen wie die Entwicklung einer Demenz nicht ganz auszuschließen sind.
Auch für herzkranke Menschen kann Unterzucker gefährlich werden, da er eine Stressreaktion hervorruft, die das Herz belastet. Schwere Unterzuckerungen sind lebensgefährlich und müssen deshalb umgehend behandelt werden.

Selbsthilfe zu Unterzucker, allgemein

Von Unterzucker Betroffene sollten immer Traubenzucker mitführen, um den Zuckermangel im Notfall rasch beheben zu können. Auch gelöster Zucker oder Flüssigzucker aus der Apotheke ist geeignet.
Zuckerhaltige Getränke wie Fruchtsaft, Cola und Limonade erhöhen ebenfalls rasch den Blutzucker. Weniger geeignet, aber im Notfall denkbar, sind Süßigkeiten. An Fett gebundener Zucker wie in Schokolade oder Kuchen wirkt nämlich langsamer als freier Zucker.

Daten/Fakten zu Unterzucker, allgemein

Wie viele Menschen an Unterzucker leiden ist unklar, da viele Gesunde selbst nichts von der Unterzuckerung wissen und Symptome möglicherweise anderen Ursachen zuordnen.
Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kommen Unterzuckerungen etwa ein- bis zweimal pro Woche vor. Die Häufigkeit ist von der Art der Behandlung abhängig. Allerdings handelt es sich meist um leichte Unterzuckerungen. Einen schweren Unterzucker erleiden vor allem Personen mit einer Insulintherapie und hier besonders häufig jene mit einer intensivierten Insulinbehandlung.

Links zu Unterzucker, allgemein

Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)
Leibniz-Zentrum für Diabetesforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Auf'm Hennekamp 65
40225 Düsseldorf
http://www.ddz.uni-duesseldorf.de/index.html
http://www.diabetes-heute.uni-duesseldorf.de/index.html

Deutsche Diabetes-Gesellschaft
Reinhardtstr. 31
10117 Berlin
Tel: 030 - 311 693 70
Fax: 030 - 311 693 720
E-Mail: info@ddg.info
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Deutscher Diabetiker Bund e. V.
Goethestr. 27
34119 Kassel
Tel: 0561 - 703 47 70
Fax: 0561 -703 47 71
E-Mail: info@diabetikerbund.de
http://www.diabetikerbund.de

Deutsche Diabetes-Stiftung
Geschäftsstelle
Staffelseestr. 6
81477 München
Tel: 089 - 579 579-0
Fax: 089 - 579 579 19
E-Mail: info@diabetesstiftung.de
http://www.diabetesstiftung.de

Kompetenznetz Diabetes mellitus
Klinikum rechts der Isar
Forschergruppe Diabetes
der Technische Universität München (TUM)
Kölner Platz 1
80804 München
Tel: 089 - 318 738 47
Fax: 089 - 318 77 33
E-Mail: kompetenznetz-diabetes@lrz.uni-muenchen.de
http://www.kompetenznetz-diabetes-mellitus.net

Unterzucker – Selbsthilfegruppe Bayern
http://www.hypoglykaemie-bayern.de




Quellenangabe für Zitate

Inhalte dieser Webseite dürfen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke ohne Rückfragen auszugsweise zitiert werden. Bedingung dafür ist die Einrichtung des folgenden Links als Quelle des Zitates: https://www.qimeda.de/lexikon/krankheiten/unterzucker-hypoglykaemie

Das Informationsangebot von Qimeda dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt. Die Inhalte von Qimeda dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikationen verwendet werden.